Versuch macht klug

Freitag, 26. Juni 2009
Praxis im Verbund mit Unternehmen testeten Studierende der Fachhochschule Gelsenkirchen bei der Seminaraufgabe, eine Schüttelplatte für biologische Produktionsprozesse mit Mikroorganismen zu bauen. Am Ende des Seminars präsentierten sie eine funktionierende Lösung.

Gelsenkirchener Fachhochschulstudierende entwickelten in einem unternehmensintegrierenden Praxisseminar den Prototypen einer verbesserten Schüttelplatte mit Gasmess-Sensoren. Verwendet werden solche Schüttelplatten in der weißen Biotechnologie. Kooperation mit dem Hertener Biotech-Unternehmen „BlueSens gas sensor“ und acht weiteren Biotechnik-Firmen.

 

Gelsenkirchen. Theorie gibt’s an der Hochschule, Praxis im Beruf. Diesen Grundsatz durchbricht die Fachhochschule Gelsenkirchen in ihren Studiengängen immer wieder und integriert unternehmerische Praxis in die Ausbildung der Studierenden. Das jüngste Beispiel dafür ist ein Seminar über „Weiße Biotechnologie“ in den Bachelor- und Master-Studiengängen Mikrotechnik/Medizintechnik. Unter weißer Biotechnologie versteht der Fachmann die Verwendung der Werkzeuge der Natur in der industriellen Produktion. Dazu gab es in dem Seminar von Dr. Frank Eiden für die zwölf Studierenden, die sich für das Seminar entschieden hatten, viel Spannendes über weiße Biotechnologie zu erfahren.

 

Konkret wurde es dann beim Entwurf und beim Bau einer neuartigen Schüttelplatte, auf der in gläsernen Bioreaktoren Mikroorganismen ihre für den Menschen sinnvolle Arbeit tun und beispielsweise Medikamentenwirkstoffe produzieren, die chemisch schwieriger herzustellen wären als mit Hilfe der Biologie. Wie gut es den Bakterien bei ihrer Arbeit geht, lässt sich anhand bestimmter Gase und Gaskonzentrationen ermitteln. Beispielsweise sondern manche Bakterien Kohlendioxid ab, wenn sie munter vor sich hinwerkeln. Je mehr Kohlendioxid entsteht, umso besser geht es den Bakterien, umso effizienter ist der Produktionsbetrieb. Aufgabe der in vier Teams arbeitenden Studierenden war es, das Gerät insgesamt und die Gasmess-Sensoren insbesondere zu verkleinern, sie von den Bioreaktorkolben unter die Schüttelplatte zu verlagern und dafür zu sorgen, dass sie unversell nicht nur ein Gas, sondern verschiedene Gase messen können. „Die Studenten haben dieses Problem sehr professionell gelöst und einen funktionierenden Prototypen entwickelt“, lobt Dr. Holger Müller von der „BlueSens gas sensor GmbH“ aus Herten, die Praxispartner des Seminars war. Außerdem hatten die Studierenden Gelegenheit, Vertreter von acht weiteren Biotech-Unternehmen kennenzulernen und so noch vor dem Studienabschluss Kontakte zu möglichen Arbeitgebern zu knüpfen. „Für mich ist dieses unternehmensintegrierende Modell genau der richtige Weg, um unseren Studenten Praxiskenntnisse und Branchenbezug zu vermitteln“, ordnet Dekanin Prof. Dr. Renate Lieckfeldt den pädagogischen Wert des Seminars im Hochschul-Unternehmensverbund ein. Das Seminar sei jedoch nicht nur erfolgreich im Hinblick auf den fertigen Prototypen gewesen, sondern habe zusätzlich viel Spaß gemacht, ist sich Seminarleiter Dr. Frank Eiden sicher. Fortsetzung folgt.

 

Ihre Medienansprechpartnerin für weitere Informationen:

Prof. Dr. Renate Lieckfeldt, Dekanin im Gelsenkirchener Fachbereich Physikalische Technik der Fachhochschule Gelsenkirchen, Telefon (0209) 9596-578 oder 9596-513 (Dekanatssekretariat), Telefax (0209) 9596-514, E-Mail renate.lieckfeldt@w-hs.de

 

Als Anerkennung für die Leistung der Studierenden bei der „Entwicklung

eines Laborschüttlers mit integrierter Gasanalytik“ überreichte Blue-Sens-

Gas-Sensor-Manager Dr. Holger Müller Dekanin Prof. Dr. Renate

Lieckfeldt einen Scheck über 800 Euro für Zwecke von Wissenschaft,

Forschung, Bildung und Erziehung. Was das Geld im Einzelnen Gutes tun

wird, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt.

Das 12er-Team der Studierenden mit Seminarleiter Dr. Frank Eiden (hinten links), Praxispartner Dr. Holger Müller (hinten, 3.v.r.) und Dekanin Prof. Dr. Renate Lieckfeldt (r.). Foto: FHG/BL, Abdruck honorarfrei

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