Christian Hiepen - Vertretungsprofessor

Mann brauen Haaren, Brille und einem schwarzen Rollkragenpulli.

Abgeschlossener Studiengang

Molekulare Biologie

Abschlussjahr

2007

Aktueller Arbeitgeber

Westfälische Hochschule

Zitat

"Je diverser und breiter die Erfahrungen im Studium sind, desto einfacher fällt es später den "Traumberuf" zu finden."

Frage 1 - Warum haben Sie sich damals dazu entschieden an der Westfälischen Hochschule (ehemals Fachhochschule Gelsenkirchen) zu studieren?

"Die FH Gelsenkirchen war im Jahre 2002 die einzige Fachhochschule deutschlandweit, die einen FH Studiengang Molekulare Biologie angeboten hat. Eine Zugangsberechtigung zu einer Universität lag bei mir damals nicht vor (Berufsausbildung + Fachhochschulabschluss = sog. „zweiter Bildungsweg“)."

Frage 2 - Welche Erfahrung während Ihrer Studienzeit wird Ihnen immer in Erinnerung bleiben?

"Ein enger Draht zu den Professor:innen, ein anstrengendes Grundstudium, ein guter Zusammenhalt und Teamwork mit den Kommiliton:innen (teils sind wir heute immer noch eng befreundet)."

Frage 3 - Wie haben Sie den Berufseinstieg nach dem Studium erlebt?

"Ich habe alles Wichtige an der FH und durch meine Praktika und Abschlussarbeiten im In- und Ausland erlebt und gelernt, um selbstbewusst und sehr erfolgreich in mein Promotionsstudium an der Charité/ FU Berlin zu starten. Die praxisnahe Ausbildung hat sich bei der Promotion bewährt. Theoretische Lücken habe ich schnell durch aufmerksames Zuhören und Beobachten gefüllt. Als FH Abgänger wurde man teils an elitären Universitätsstandorten etwas kritisch beäugt. Durch meine gute Ausbildung konnte ich aber immer sehr gut in der Promotion mithalten und hatte teilweise sogar Vorteile als quasi Seiteneinsteiger ohne klassisches Abi aber mit Berufsausbildung, Berufserfahrung und Hochschulabschluss. Die verschiedenen Stationen, die ich bis zum Masterabschluss in Molekularer Biologie durchlebt hatte, waren vielfältiger als die meiner neuen Kolleg:innen, die direkt vom Abi an die Unis zum Studieren gingen. Das war von Vorteil bei vielen Situationen, die dann als Doktorand auf mich zukamen."

Frage 4 - Welchen Ratschlag würden Sie jetzigen oder zukünftigen Studierenden mit auf den Weg geben?

"Schnell zu studieren ist nicht so wichtig, wie immer behauptet wird. Wichtiger ist es, multiple Erfahrungen zu sammeln und ein Feld oder einen Bereich in den Naturwissenschaften zu finden, in dem man sich "zu Hause" fühlt und für den man eine natürliche Neugier und evtl. Begabung hat.  Auch eine Pause zwischen Bachelor und Master mit ersten Arbeitserfahrungen kann Sinn machen oder mal ein längerer Auslandsaufenthalt, um in einem Labor frei mitzuarbeiten. Je diverser und breiter die Erfahrungen im Studium sind, desto einfacher fällt es später den "Traumberuf" zu finden. Außerdem würde ich den Studierenden raten kritischer auch die Professor:innen zu hinterfragen bzw. sich mehr eigene Meinung zu gewissen Themen zuzutrauen. Ich finde, wir haben damals zu wenig unsere eigenen Wünsche und Bedürfnisse als Studierende artikuliert, die Studis von heute machen das teils schon viel besser. Gute Ideen und Gedanken entstehen nur durch kritische Auseinandersetzung, nie indem man nur mit dem Kopf nickt wenn jemand anderes was scheinbar Schlaues sagt."

Frage 5 - Welche drei Worte beschreiben die Westfälische Hochschule (ehemals Fachhochschule Gelsenkirchen) am besten?

"Übersichtlich, familiär, unterschätzt."

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