Bachelor Chemie (B.Sc.)

Warum Chemie an der W-HS studieren?

Chemie bereichert unser Leben! Farben, Düfte, Medikamente, Textilien, Batterien und viele weitere Produkte unseres Alltags werden chemisch erzeugt. Doch die Chemie hat auch eine Kehrseite: Falsch angewandt kann sie uns schaden. Gifte belasten unsere Böden, Gewässer, Pflanzen, Tiere, Atemluft und schließlich auch uns selbst. Das Chemiestudium an der W-HS hilft dir, die Chemie zu verstehen und zu beherrschen. Du lernst neue nachhaltige Produkte zu entwickeln, Herstellprozesse zu optimieren, Abfälle zu vermeiden und Schadstoffe in der Umwelt aufzuspüren und zu beseitigen.

Im Studium erlebst du die Chemie der kleinen Teilchen, den Atomen, aber auch der großen Moleküle, den natürlichen und synthetischen Polymeren. Du arbeitest im Labor an Forschungsprojekten und stellst neue Substanzen und Materialien her. Du prüfst Werkstoffe auf ihre mechanischen und chemischen Eigenschaften. Du misst Schadstoffe in Boden, Wasser und Luft. Du spürst wertvolle Inhaltsstoffe in Pflanzen und anderen biologischen Proben auf. Das Studium der Chemie ist vielseitig und weit mehr als langweilige Theorie. Wenn dir die Arbeit im Labor gefällt, dann ist das Chemiestudium an der W-HS für dich genau die richtige Wahl.

Weitere Informationen bekommst du beim Studienfachberater Prof. Dr. Uwe Strotmann unter uwe.strotmann(at)w-hs.de oder du besuchst die CIA (Anmeldung unter ingo.tausendfreund(at)w-hs.de). Mit Kittel und Schutzbrille ausgestattet begleitest du die Studierenden der CIA an einem Nachmittag bei ihrer Laborarbeit und erfährst alles rund um das Studium aus erster Hand.

Highlights im Chemiestudium an der W-HS Recklinghausen

  • Studium in Vollzeit (6 Semester) oder Teilzeit (10 Semester)
  • kleine Lerngruppen
  • intensive und persönliche Betreuung
  • praxisnahe Ausbildung in Lehr- und Forschungslaboratorien
  • neueste Technik in modernen Laboratorien
  • Research Challenge: Du führst eigene Forschungsprojekte rund um das Thema Nachhaltigkeit durch und beantragst dafür Forschungsgelder
  • CIA: Du arbeitest schon zu Beginn deines Bachelorstudiums ohne Leistungs- und Notendruck in motivierten Teams mit moderner Analysentechnik (Chromatografie und Massenspektrometrie) an eigenen Projekten oder unterstützt andere Forschende. Die Teilnahme an der CIA-AG ist freiwillig und nicht Teil der Studien- und Prüfungsordnung.  

Aufbau und Inhalte des Studiums

In den ersten zwei von insgesamt sechs Semestern erlernst du die Grundlagen der Chemie, die im dritten und vierten Semester vertieft und erweitert werden:

  • Allgemeine und Anorganische Chemie – um den Aufbau der Materie zu begreifen
  • Organische Chemie – um die Synthese neuer Moleküle zu lernen
  • Biochemie - um die Chemie in lebenden Systemen zu verstehen
  • Physikalische Chemie – um Stoffeigenschaften und Reaktionen zu verstehen
  • Analytische Chemie – um die Zusammensetzung von Stoffgemischen zu bestimmen
  • Instrumentelle Analytik – um mit technischen Geräten auf Spurensuche zu gehen
  • Physik – um die Welt der Kräfte und Wechselwirkungen zu beschreiben
  • Mathematik – um mit der Chemie auch rechnen zu können
  • Englisch – um mit Forschenden anderer Länder zu kommunizieren
Eine Studentin schreibt chemische Formeln an die Wand

Wahlpflichtbereich I

Im 4. und 5. Semester wählst du die naturwissenschaftlichen Themen, die dich ganz besonders interessieren:

  • Moderne Synthesechemie
  • Instrumentelle Analytik II
  • Hochauflösende Massenspektrometrie
  • Bioanalytik und Biotechnologie
  • Grundlagen der Makromolekularen Chemie
  • Grundlagen des Qualitätsmanagements
  • Oberflächenchemie
  • Nachhaltige Chemie (Green Chemistry)
  • Elektrochemie
  • Chemische Verfahren
  • Poröse Materialien
  • Technische Chemie
  • Life Cycle Analysis (LCA) zur Ökobilanzierung

Wahlpflichtkatalog II

Der Wahlpflichtkatalog II bietet im 5. Semester Module zur Weiterentwicklung außerfachlicher Kompetenzen an. Hierzu gehören:

  • Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre
  • Toxikologie
  • Managementtechniken
  • Statistische Methoden des Qualitätsmanagements
  • Schlüsselkompetenzen
  • Akkreditierungsverfahren

Abschlussarbeit

Im 6. Semester ist eigenständige Forschung angesagt: In einer mindestens 12-wöchigen Praxisphase sammelst du wertvolle Berufserfahrung in einem Unternehmen oder Institut. Das Chemiestudium endet danach mit dem 8-wöchigen Bachelor-Projekt und bietet somit nach drei Jahren einen anerkannten akademischen Abschluss.

Berufsperspektiven

Der "Bachelor of Science" ist ein international anerkannter akademischer Grad. Die Absolventinnen und Absolventen des Bachelor-Studiengangs Chemie entscheiden sich entweder für einen direkten Einstieg ins Berufsleben oder für die Fortsetzung ihres Studiums bis zum Master of Science oder zur Promotion. Wie vielseitig die beruflichen Werdegänge der Alumni sind, zeigen die Berichte der Absolventinnen und Absolventen:

Aktuelle Forschungsgebiete in der Lehreinheit Chemie

Materialforschung (Prof. Dr. Holger Frenz): Die Prüfung der physikalischen Eigenschaften neuer Materialen und Werkstoffe ist Voraussetzung für ihre optimale technische Anwendung. Festigkeit, Härte, Verformbarkeit und viele weitere Merkmale werden von Kunststoffen und den daraus hergestellten Bauteilen in der Qualitätssicherung überwacht.

Mikroreaktionstechnik (Prof. Dr. Daniel Kadzimirsz): Mit miniaturisierten verfahrenstechnischen Anlagen werden neue chemische Reaktionen ausprobiert und optimiert. Auch komplexe oder kritische Reaktionen können so sicher beherrscht werden.

Klebstoffe (Prof. Dr. Klaus-Uwe Koch): Klebstoffe sind für die dauerhafte Verbindung zweier Werkstoffe unentbehrlich. An der W-HS werden neue Klebstoffrezepturen erforscht und bekannte Klebstoffe noch weiter verbessert. Hier spielen nachwachsende Rohstoffe eine wichtige Rolle.

Technische und Makromolekulare Chemie (Prof. Dr. Rainer Ostermann): Poröse und nanostrukturierte Materialien sowie nachhaltige Prozesse zu deren Herstellung stehen im Fokus. Beispielsweise ist die Entwicklung umweltfreundlicher Dämmstoffe und Wärmespeicher ein wichtiger Baustein für die Erreichung der Klimaziele. 

Katalyseforschung (Prof. Dr. Joachim Roll): In allen Lebewesen kommt der Katalyse eine zentrale Aufgabe zu. Photosynthese, Zellatmung, Stoffwechsel... ohne Katalysatoren wären diese lebenswichtigen Prozesse nicht möglich. Katalyse für die Produktion nutzbar zu machen, wird an der W-HS erforscht.

Biochemie und Bioanalytik (Prof. Dr. Uwe Strotmann): Die Entwicklung und Normung (ISO, OECD) neuer mikrobieller Testsysteme zur Detektion von toxischen Stoffen und die Entwicklung und Normung (ISO, OECD) von Bioabbaubarkeitstests spielen im Bereich der Risikobewertung (REACH) von Chemikalien und der Entwicklung von Verfahren zur Abwasserbehandlung eine bedeutende Rolle.

Oberflächenanalytik (Prof. Dr. Franziska Traeger): An den Oberflächen spielt sich die Chemie ab! Die Vorgänge von Absorption, Reaktion und Desorption werden hier auf atomarer- und molekularer Ebene erforscht. Die Erkenntnisse können zum Beispiel beim Bau wirtschaftlicher Brennstoffzellen helfen.

Instrumentelle Analytik (Prof. Dr. Ingo Tausendfreund): In der Instrumentellen Analytik werden Proben aller Art mit hochmodernen Geräten auf ihre Inhaltsstoffe hin untersucht. Diese Geräte anzuwenden und neue Techniken zu entwickeln, zum Beispiel zur Messung von Mikroplastik in Wasser, ist Teil der Forschungsaktivität an der W-HS.