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190.000 Euro aus der Wirtschaft für den Campus Bocholt

Donnerstag, 08. Dezember 2022
Beim neuen Bachelor-Studiengang „Sustainable Engineering and Management“ auf dem Campus der Westfälischen Hochschule in Bocholt wird Wirtschaftsingenieurwesen nachhaltig gedacht / Hiesige Wirtschaft und Fördergesellschaft finanzieren Stiftungsprofessur mit

Nachhaltigkeit – ein Wort in aller Munde: Produkte und Dienstleistungen schmücken sich gerne mit diesem Label, Prozesse in Unternehmen sind so angelegt, um Ressourcen zu sparen, und nicht zuletzt tritt gerade eine Generation in den Arbeitsmarkt ein, die sich ihrer Verantwortung für Klima und Umwelt sehr bewusst ist. Das alles sind gute Gründe, nun auch die Fachkräfte für „Sustainable Engineering and Management“ auszubilden: Genau so heißt der Bachelor-Studiengang an der Westfälischen Hochschule (WH), der im Wintersemester 2023 auf dem Bocholter Campus startet. Möglich gemacht haben das die hiesige Wirtschaft und die Fördergesellschaft Westmünsterland der Hochschule in Bocholt/Ahaus e.V., die gemeinsam 190.000 Euro für die benötigte Stiftungsprofessur zur Verfügung stellen. Mit von der Partie sind als größter Stifter die Flender GmbH sowie die Stadtsparkasse Bocholt, die Sparkasse Westmünsterland, die Volksbank Bocholt und die Fasteel GmbH.

Die Ingenieurinnen und Ingenieure – so viel ist jetzt schon klar – werden gefragt sein. Denn in den Firmen treten schon heute viele Fragen auf: Wie erfüllt man alle rechtlichen und normativen Anforderungen und Auflagen? Wie misst und bewertet man die Nachhaltigkeit bei Produkten? Wie organisiert man eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft? Wie setzt man eine Öko-Bilanz auf? Welche Materialien sind einzusetzen, wie dies alles kaufmännisch zu planen? Und welche Methoden und Prozesse sind in der strategischen Führung nötig? Deshalb waren auch die hiesigen Unternehmerinnen und Unternehmer die Impulsgeber für den neuen Bachelor-Studiengang, der kurz gesagt „Wirtschaftsingenieurwesen nachhaltig gedacht“ im Fokus hat. Ulrich Grunewald, Vorsitzender der Fördergesellschaft, weiß aus eigener unternehmerischer Anschauung, dass die Sensibilität für nachhaltiges Wirtschaften sowie die sich daraus ergebenen Chancen sehr ausgeprägt sind: „Viele kleine und mittlere Unternehmen setzen sich bereits aus eigenem Antrieb stark mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander, auch wir bei Grunewald zum Beispiel mit der langfristigen Ausrichtung auf eine CO2-neutrale Fertigung. Die ab nächstem Jahr von der Westfälischen Hochschule ausgebildeten Fachkräfte werden hier einen wichtigen Beitrag bei der Unterstützung der Betriebe auf dem Weg hin zu einer CO2-neutralen Wirtschaft leisten. Daher war für uns als Fördergesellschaft auch sofort klar, dass wir die Hochschule bei der inhaltlichen Ausgestaltung, der Finanzierung und der Bewerbung unterstützen werden.“

Hauptsponsor ist die Bocholter Flender GmbH, die Getriebe u. a. für die Windenergie-Branche herstellt und jüngst die EcoVadis Goldmedaille für nachhaltiges Wirtschaften erhalten hat und entsprechend diesem Ranking zu den fünf Prozent der nachhaltigsten Unternehmen weltweit gehört. Geschäftsführer Andreas Evertz freut sich, dank des neuen Studiengangs sehr guten Nachwuchs direkt vor der Haustür zubekommen: „Wirtschaft und Industrie müssen bei der Schonung von Ressourcen und dem Klimaschutz vorangehen. Dafür brauchen wir hervorragend ausgebildete Fachkräfte. Der neue Studiengang wird junge, ambitionierte Menschen nach Bocholt bringen. Davon profitiert der gesamte Wirtschaftsstandort. Um unserem Anspruch, der Partner der Wahl für eine nachhaltige Zukunft zu sein, gerecht zu werden, brauchen wir sehr guten Nachwuchs und den werden wir direkt vor unserer Haustür bekommen.“ Diese Aussage unterstreichen alle Stifter – ihre Zitate im unten stehenden Kasten: Für die Transformation der Wirtschaft werden die passenden Fachleute dringend gebraucht – und es ist gut, dass diese nun in dieser Region ausgebildet werden.

Die Westfälische Hochschule übernimmt die andere Hälfte, also ebenfalls 190.000 Euro, für die Professur und will mit dem Studiengang, bei dem in sechs Bachelor-Semestern Wirtschaftsingenieur-Grundlagen, nachhaltiges Management sowie die praktische Umsetzung vermittelt werden, technisch- und umwelt-interessierte Jugendliche ansprechen. „Die junge Generation ist mit erheblichen wirtschaftlichen Umbrüchen und ökologischen Krisen konfrontiert. Sie hat aber die Möglichkeit, diesen Krisen zu begegnen und Lösungsbeiträge zu leisten. Mit dem neuen Studiengang tragen wir in diesem Sinne den Ansprüchen zukünftiger Studierender an ein sinnstiftendes Studium mit guten Aussichten auf dem Arbeitsmarkt Rechnung. Dass das wieder in engem Schulterschluss mit der Wirtschaft passiert, ist typisch für die Region und zeichnet sie aus“, sagte Hochschul-Präsident Prof. Dr. Bernd Kriegesmann bei der Stiftungsunterzeichnung. Prof. Dr. Martin Maß, Dekan am Fachbereich Maschinenbau am Standort Bocholt, ergänzte, dass man mit der hiesigen Wirtschaft und auch der Fördergesellschaft das neue Studienangebot von Anfang an gemeinsam entwickelt habe. „So konnten die Curricula passgenau auf die Anforderungen der Industriebetriebe erstellt werden.“ Und auch während des Studiums soll bereits enger Kontakt zur Betriebspraxis hergestellt werden, indem man gemeinsam forsche und arbeite. Prof. Dr. Andreas Besse, der den neuen Studiengang „SEM“ derzeit ausarbeitet und leiten wird, zeigte sich beeindruckt, wie hier in Bocholt aus der Industrie die Bedarfe genannt und die Themen an Wissenschaft und Forschung rückgekoppelt werden: „Hier greifen Wirtschaft, Wissenschaft und Fördergesellschaft exzellent ineinander.“

Die Stifter und ihre Motive im Einzelnen:

  • Joachim Schüling, Vorstandsmitglied der Stadtsparkasse Bocholt
    „Ökonomie, Ökologie und Soziales – diese drei Themen als Aspekte der Nachhaltigkeit werden in Unternehmen immer wichtiger und sind für die erfolgreiche Zukunftsfähigkeit des Mittelstandes von großer Bedeutung. Daher unterstützen wir die Bocholter Fördergesellschaft der Westfälischen Hochschule gerne beim Aufbau des neuen Studiengangs „Sustainable Engineering and Management“ am Campus Bocholt. Ziel ist es, den Studierenden Kenntnisse und Erfahrungen eines nachhaltigen Wirtschaftens zu vermitteln und Ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, um Prozesse und Produkte hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit zu verbessern und unternehmerische Entscheidungen ganzheitlich zu bewerten.“
  • Frank Ignaszak, Regionalleiter Bocholt der Sparkasse Westmünsterland
    „Die Klimakrise macht deutlich, dass klimaschädliche Emissionen deutlich reduziert werden müssen. Die entsprechende Transformation der Wirtschaft ist wahrscheinlich das größte Investitionsprogramm dieser Dekade, sie wird zudem regulatorisch vorangetrieben. Für die Umsetzung dieses komplexen Themas benötigen wir Fachleute in der Region, daher unterstützen wir den neuen Studiengang.“
  • Martin Wilms, Vorstandsmitglied der Volksbank Bocholt
    „Nachhaltigkeit ist für uns als Genossenschaft eine Selbstverständlichkeit und wurde durch unsere Gründerväter Raiffeisen und Schulze-Delitzsch in die DNA der Bank implementiert. Die Möglichkeit in Bocholt und für Bocholter Unternehmen Experten auszubilden, um die Fragen für dieses wichtige und zukunftssichernde Thema beantworten zu können ist uns sehr wichtig. Stellvertretend für unsere fast 23 Tausend Mitglieder unterstützen wir daher sehr gerne den Studiengang ‚Sustainable Engineering and Management‘ über die Stiftungsprofessur.“
  • Dr. Désirée Schulte, Mitglied der Geschäftsleitung der Fasteel GmbH
    „Fasteel ist so facettenreich wie seine Business Units Steel Trade, Fasteners und Consulting im Bereich neuer Energien, gemeinsam fühlen wir uns dem Ziel der Nachhaltigkeit verpflichtet. Unsere Vision ist die Transmission betrieblicher Produktions- und Fertigungsprozesse in eine CO2 reduzierte Umgebung unter Berücksichtigung ökonomischer Aspekte, um unseren Planeten und die Zukunft unserer Kinder langfristig erfolgreich zu sichern.“
  • Andreas Evertz, Flender-Geschäftsführer und Group CEO
    „Für die Region Bocholt ist dieser neue Studiengang eine sehr gute Nachricht. Wirtschaft und Industrie müssen bei der Schonung von Ressourcen und dem Klimaschutz vorangehen. Dafür brauchen wir hervorragend ausgebildete Fachkräfte. Der neue Studiengang wird junge, ambitionierte Menschen nach Bocholt bringen. Davon profitiert der gesamte Wirtschaftsstandort. Wir haben uns daher entschieden, die Stiftungsprofessur als Hauptsponsor zu unterstützen. Flender hat jüngst die EcoVadis Goldmedaille für nachhaltiges Wirtschaften erhalten und gehört entsprechend diesem Ranking zu den fünf Prozent der nachhaltigsten Unternehmen weltweit. Unsere Vision ‚Flender ist der Partner der Wahl für eine nachhaltige Zukunft‘ ist bei uns keine bloße Plattitüde. Um diesem Anspruch weiter gerecht zu werden brauchen wir sehr guten Nachwuchs und den werden wir Dank des neuen Studiengangs direkt vor unserer Haustür bekommen.“
  • Ulrich Grunewald, Vorsitzender der Fördergesellschaft Westmünsterland
    und Geschäftsführer der Grunewald GmbH & Co. KG
    „Viele kleine und mittlere Unternehmen setzen sich bereits aus eigenem Antrieb stark mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander, auch wir bei Grunewald zum Beispiel mit der langfristigen Ausrichtung auf eine CO2-neutrale Fertigung. Die ab nächstem Jahr von der Westfälischen Hochschule ausgebildeten Fachkräfte werden hier einen wichtigen Beitrag bei der Unterstützung der Betriebe auf dem Weg hin zu einer CO2-neutralen Wirtschaft leisten. Daher war für uns als Fördergesellschaft auch sofort klar, dass wir die Hochschule bei der inhaltlichen Ausgestaltung, der Finanzierung und der Bewerbung unterstützen werden.“

 

Weitere Informationen gibt bei der WH Studiengangsleiter Prof. Dr. Andreas Besse (02871 2155-940 / andreas.besse(at)w-hs.de) sowie bei der Fördergesellschaft Geschäftsführer Sven Wolf (02871 9903-600 / sven.wolf(at)ihk-nordwestfalen.de)

Über die Fördergesellschaft Westmünsterland der Hochschule in Bocholt/Ahaus e. V.
Rund 230 Mitglieder – Kommunen, Unternehmen, Privatleute und Professoren – engagieren sich in der Fördergesellschaft für die Westfälische Hochschule (WH). 1990 gegründet setzt sich die Fördergesellschaft als Ziele, jungen Leuten in der Region eine qualifizierte Ausbildung zu bieten, Nachwuchskräfte zum Studieren, Bleiben und Arbeiten hierherzulocken und Wirtschaft und Wissenschaft zwecks Wissenstransfer miteinander zu verknüpfen. Jährlich werden aktuell über 100.000 Euro ausgeschüttet, z. B. für Stiftungsprofessuren, Ausstattung, Auslandssemester, Auszeichnungen und Veranstaltungen. Auch die „Junge Uni“ in Bocholt wird finanziell gefördert. Mit Blick auf die mittelständische, Industrie-lastige Wirtschaft im Westmünsterland liegt ein Fokus auf MINT-Fächern wie auch auf Betriebswirtschaft. Am WH-Campus Bocholt sind knapp 2.000 Studierende eingeschrieben. Neue Mitglieder sind herzlich willkommen.
#studierinbocholt | www.studier-in-bocholt.de | www.w-hs.de

Gemeinsames Engagement für den neuen Studiengang rund um Nachhaltigkeit an der Westfälischen Hochschule, Campus Bocholt (von links): Joachim Schüling, Sven Wolf, Andreas Evertz, Prof. Dr. Martin Maß, Dr. Désirée Schulte, Frank Ignaszak, Martin Wilms, Prof. Dr. Bernd Kriegesmann und Ulrich Grunewald. (Foto: Fördergesellschaft Westmünsterland)

Die Stifterin und die Stifter unterzeichneten die Vereinbarung zur Einrichtung der Stiftungsprofessur „Sustainable Engineering and Management“ gemeinsam mit (sitzend) Hochschul-Präsident Prof. Dr. Bernd Kriegesmann (Mitte) und von der Fördergesellschaft Westmünsterland mit dem Vorsitzenden Ulrich Grunewald (rechts) und dem Geschäftsführer Sven Wolf. (Foto: Fördergesellschaft Westmünsterland)

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