Masterthesis goes Madrid

Mittwoch, 24. Juli 2019
Social Media bietet Fußballstars die Möglichkeit, die Gatekeeper-Funktion der Medien zu umgehen und ihren Content direkt an ihre Zielgruppe zu spielen. Welchen Einfluss hat das auf die Berichterstattung? Benjamin Held, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Journalismus und Public Relations, ging dieser Frage im Rahmen seiner Masterthesis nach. Die Ergebnisse durfte er jetzt auf der IAMCR 2019 in Madrid präsentieren.

Während der Entstehungsphase einer Bachelor- oder Masterthesis stellt sich für viele Studierende häufig die Sinnfrage. Wozu das Ganze? Wozu tagelang bei Temperaturen über 30 Grad in der Bib oder am Schreibtisch sitzen, wenn das Ergebnis am Ende nach kurzem Posieren im Kreis der Familie im Schrank verstaubt? Die Antwort ist einfach: Weil es auch anders geht!

Denn mit etwas Durchhaltevermögen schaffen es auch Bachelor- und Masterarbeiten auf große, wissenschaftliche Bühnen. Das hat Benjamin Held nun unter Beweis gestellt. Der wissenschaftliche Mitarbeiter und Absolvent des Masterstudiengangs Kommunikationsmanagement reichte die Ergebnisse seiner Forschung als Abstract beim Call for Papers der International Association for Media and Communication (IAMCR) ein. Kurze Zeit später durfte er eben jene auf der Jahreskonferenz in Madrid präsentieren. Dabei setzte sich sein Paper unter 3600 Einreichungen durch und war damit eins der knapp 1700 ausgewählten Forschungsergebnisse, die es auf die Konferenz geschafft haben.

Grundlage der Forschung waren zwei quantitative Inhaltsanalysen während der Fußball-Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr (2018). Dabei wurden zum einen die Social-Media-Aktivitäten von Cristiano Ronaldo, Mesut Özil und Co. sowie die Inhalte der Live-Sportberichterstattung von ARD und ZDF analysiert. Es stellte sich heraus, dass die Medien dem Druck der sozialen Medien weitestgehend standhalten können und zumindest während des Großereignisses Fußball-WM zwei mediale Welten zu existieren scheinen – das Social-Media-Universum und die Sportberichterstattung. Und beide Welten scheinen ihre eigenen Gatekeeper zu haben.

Die IAMCR 2019 in Madrid war mit 1785 registrierten Teilnehmern aus 83 Ländern von fünf Kontinenten die größte IAMCR-Konferenz bisher. Das zeigt, wie groß das Interesse an und wie wichtig Kommunikationsforschung geworden ist. Im nächsten Jahr wird die Konferenz in Beijing in China stattfinden. Auch dann wieder mit JPR-Beteiligung…?

 

"Communication, Technology and Human Dignity: Disputed Rights, Contested Truths" lautete das Motto der diesjährigen Konferenz.

Rund 1700 Wissenschaftler nahmen an der IAMCR 2019 in Madrid teil. Benjamin Held war einer davon.

Im Anschluss an seine Präsentation musste sich unser wissenschaftlicher Mitarbeiter den Fragen des internationalen Publikums stellen.

Zum Lunch traf man sich gemeinsam auf dem Campus der Universidad Complutense de Madrid.

Die große Teilnehmerzahl der Konferenz zeigt die Bedeutung der Kommunikationsforschung.

Zwischen den einzelnen Panels blieb auch etwas Zeit für einen Blick auf die spanische Hauptstadt.

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