Auszeichnungen und Sonderpreise für die besten Absolventen in Gelsenkirchen

Dienstag, 13. Februar 2018
Die Westfälische Hochschule zeichnet in Gelsenkirchen ihre besten Absolventen von 2017 das erste Mal im Folgejahr 2018 aus: Die Ehrung findet im Rahmen der „Gala der Wirtschaftsinitiative“ statt. Geehrt werden sieben Absolventinnen und Absolventen für ihre besonders innovativen Bachelor- und Masterarbeiten am Donnerstag, 15. Februar, in der Schauburg in Gelsenkirchen-Buer. Erstmalig wird im Rahmen der Veranstaltung ein Studienpreis „Für Mensch und Umwelt in der Region“ an einen Master-Absolventen verliehen. Der Preis wird von der „Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet“ (AGR) gestiftet.

Gelsenkirchen. Am 15. Februar zeichnet die Westfälische Hochschule die besten Absolventen des Jahres 2017 mit Studienpreisen aus. Preisträger sind vier Bachelor- und drei Master-Absolventen. Die Studienpreise werden vom Gelsenkirchener Förderkreis der Hochschule ausgelobt und sind mit je 300 Euro dotiert. Zusätzlich zu den Studienpreisen erhalten je ein Bachelor- und ein Master-Absolvent den Erich-Müller-Standortpreis der Westfälischen Hochschule. Der Bachelor-Standortpreis wird mit 750 Euro vom Gelsenkirchener Reisedienst Nickel gestiftet. Ulrich Nickel wird mit dem Preis die Preisträgerin oder den Preisträger persönlich auf der Abendveranstaltung ehren. Der Master-Standortpreis ist mit 1.500 Euro dotiert, die von der Sparkasse Gelsenkirchen kommen, deren Direktorin Stephanie Olbering den Preis überreichen wird.
   Ein Studienpreis wird jeweils verliehen für jahrgangsbeste Abschlussarbeiten, die zudem einen hohen Bezug zur Praxis aufweisen. Insbesondere werden solche Arbeiten ausgezeichnet, die in Kooperation mit der Wirtschaft durchgeführt wurden und einen innovativen Beitrag für die Region leisten. Die Preisträger müssen außerdem zu den Jahrgangsbesten ihres Studiengangs gehören, wobei sie die Regelstudienzeit höchstens um ein Semester überschritten haben dürfen. Der Erich-Müller-Standortpreis trägt den Namen des 1997 verstorbenen Erich Müller, der von 1962 bis 1972 der erste Direktor der staatlichen Ingenieurschule in Gelsenkirchen-Buer war. Sie ist eine Vorläufereinrichtung der Westfälischen Hochschule. Wer die Standortpreise in den Kategorien Bachelor und Master erhält, bleibt bis zur Stunde der Verleihung ein Geheimnis.
   Einen Studienpreis für ihre Bachelorarbeit erhält Anna Konrad (21) aus Haibach. Im Studiengang „Physikalische Technik“ entwickelte, konstruierte und baute Konrad ein Funktionsmodell einer Speicher- und Zuführvorrichtung für Schraubdeckel, die nun im Studiengang an der Westfälischen Hochschule für Lehrzwecke weiter genutzt wird. Die automatisierte Anlage wird dabei von nur einem Motor angetrieben. Andre Lechtenberg (23) aus Köln hat Wirtschaft im dualen Ausbildungsmodell studiert, das heißt, er hat parallel zum Studium auch eine Berufsausbildung absolviert. In seiner Abschlussarbeit beschäftigte sich Lechtenberg mit den Auswirkungen der Erbschaftssteuerreform von 2016 auf die erbschaftsteuerliche Wertermittlung von Betriebsvermögen und Anteilen an Kapitalgesellschaften. Die Maschinenbau-Bachelor-Absolventin Julia Schöngart (23) aus Remscheid entwickelte ein Konzept einer mobilen, hydraulischen Testanlage, die im Rahmen von regelmäßigen Instandsetzungs- und Revisionsarbeiten von Turbomaschinen großtechnischer Anlagen eingesetzt werden soll. Die mobile Testanlage verhindert, dass Stillstandszeiten von Anlagen entstehen, da bisher Teile vor Ort ausgebaut und zu einer Zentralwerkstatt für eine Prüfung geschickt werden müssen. Die mobile Lösung spare somit zukünftig Zeit und Kosten. Julian Urbansky (24) aus Essen erhält einen Studienpreis für seine Elektrotechnik-Bachelor-Arbeit über die Entwicklung eines Schaltnetzteils, das zur internen Stromversorgung eines Wechselrichters benötigt wird. Wechselrichter werden in Photovoltaikanlagen eingesetzt, um deren erzeugte Gleichspannung in Wechselspannung umzuwandeln, bevor man sie dann ins Stromnetz einspeisen kann. Urbansky entwickelte dabei mit modernsten Halbleiterbauelementen ein möglichst kleines und effektives Gerät.
   Für ihre Master-Arbeit über den Umgang von Rechtspopulisten mit den Medien am Beispiel der Parteien „Alternative für Deutschland“ (AfD) und der französischen „Front National“ (FN) erhält Viviane Harkort, Absolventin des Master-Studiengangs Kommunikationsmanagement an der Westfälischen Hochschule, ihren Studienpreis. Die Bochumerin Harkort (26) wurde bereits 2015 für ihre Bachelorarbeit mit einem Studienpreis ausgezeichnet und erhielt damals auch den Erich-Müller-Standortpreis für ihre Abschlussarbeit. Harkort hatte die Pressefreiheit in Frankreich vor und nach dem Anschlag auf die Satire-Zeitschrift „Charlie Hebdo“ untersucht. Der Wirtschaftsinformatik-Master-Absolvent André Pretzel (26) schrieb seine Arbeit an der „Deutsch-Kasachischen Universität“ (DKU) in Almaty in Zentralasien. Pretzels Arbeit mit dem Titel „Analyse und Vergleich von Systemen der Bereiche ‚Business Intelligence‘ sowie ‚Big Data‘ mit Bezug zu deren Einsatz in Kasachstan“ befasst sich mit der Bearbeitung historischer geschäftlicher Daten und deren Auswertung in einem Unternehmen sowie einer Daten-Echtzeitanalyse, damit Betriebe relevante Kennzahlen zur Unternehmensführung sofort aus einem Softwaresystem nutzen können. Seit Oktober arbeitet er beim Autobauer Porsche in Weissach (Baden-Württemberg) in einem Trainee-Programm. Für ihre Abschlussarbeit im Masterstudiengang Management wird die Absolventin Laura Schramm (26) aus Geldern ebenfalls mit einem Studienpreis ausgezeichnet. Schramm untersuchte, wie Unternehmen und Bewerberinnen und Bewerber zusammen kommen. Bislang galt, dass Unternehmen eine Stellenanzeige schalteten und dann die eingehenden Bewerbungen sichteten und sich für eine geeignete Kandidatin oder einen Kandidaten entschieden. In Deutschland wird dies aber immer schwieriger, weshalb Laura Schramm verschiedene Möglichkeiten von sogenannten Recruitingkanälen untersuchte und bewertete sowie Handlungsempfehlungen aus ihren Erkenntnissen ableitete.
   Neben den Studien- und Standortpreisen stiftet erstmalig die „Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet“ (AGR) den Sonderpreis „Für Mensch und Umwelt in der Region“, der an den Absolventen Stephan Zastrow (30) aus Schleiden-Gemünd verliehen wird. Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert. Der Absolvent des Masterstudiengangs „Systems Engineering und Facilities Management“ erhält den Preis von AGR-Geschäftsführer Joachim Ronge. In seiner Masterarbeit beschreibt Zastrow, wie eine intelligente Verknüpfung von 3-D-Laserscanning, zerstörungsfreiem Prüfverfahren (ZfP) im Bauwesen und dem sogenannten „Building Information Modeling“ (BIM) zu einem digitalen Zwilling eines Bauwerks führen, um so nicht nur die sichtbaren Informationen zu erhalten, sondern auch solche, die sich hinter Wänden, Decken und Böden verbergen können. Mit den Informationen sollen sich zukünftig Ressourcen einfacher zurückgewinnen lassen und dies schafft dadurch mehr Planungssicherheit bei Sanierungs- und Rückbauarbeiten von Gebäuden.

Ihr Medienansprechpartner für weitere Informationen:
Prof. Dr. Michael Brodmann, Vizepräsident für Forschung und Entwicklung an der Westfälischen Hochschule, Telefon (0209) 9596-355, E-Mail vp.brodmann(at)w-hs.de

Autor der Meldung: Michael Völkel

Mitte Februar wurden die besten Absolventen der Westfälischen Hochschule in Gelsenkrchen im Rahmen der "Gala der Wirtschaftsinitiative" der Stadt Gelsenkirchen im Kino Schauburg ausgezeichnet. Die Preisträgerinnen und Preisträger des Abschlussjahres 2016/2017: hinten v.l.n.r. : Julia Schöngart (Bachelor-Studienpreisträgerin), Julian Urbansky (Bachelor-Studienpreisträger), André Pretzel (Master-Studienpreisträger), Andre Lechtenberg (Bachelor-Studienpreisträger), Anna Konrad (Bachelor-Studienpreisträgerin und Erich-Müller-Standortpreis der Bachelor), Laura Schramm (Master-Studienpreisträgerin und Erich-Müller-Standortpreis der Master) und Viviane Harkort (vorne r./Master-Studienpreisträgerin). Die Studienpreise und Erich-Müller-Standortpreise überreichte Stephanie Olbering (3.v.r.), Direktorin der Sparkasse Gelsenkirchen und Vorsitzende des Fördervereins der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen. Foto: WH/MV

Als die Hochschule 1995 zum ersten Mal Absolventen für herausragende Abschlussarbeiten auszeichnete, stiftete der Gelsenkirchener Fachhochschulförderkreis einen Preis, der seither jährlich für die jahrgangsbeste Abschlussarbeit am Hochschulstandort Gelsenkirchen vergeben wird. Die damals noch mit 2.000 DM dotierte Auszeichnung erinnert als „Erich-Müller-Preis“ an die besonderen Verdienste dieses Mannes um den Hochschulstandort Gelsenkirchen. Foto: Prof. Erich Müller, erster Direktor der Ingenieurschule Buer, 18.06.1907 bis 12.08.1997, Autor unbekannt. Abdruck honorarfrei im Zusammenhang mit Westfälischer Hochschule; Bild-Download für Redaktionen in der rechten Spalte: FHG-97-31-P

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