Empirische Marktanalyse zum Bocholter Inselbad BAHIA

Prof. Dr. Th. Schäfer, Dipl.-Statistikerin Astrid Nolde-Gallasch

- Drittmittelprojekt mit Mitteln der Bocholter Bädergesellschaft -

Das Bocholter Erlebnisbad ("Inselbad") BAHIA hat im Dezember 1993 seinen Betrieb aufgenommen. Es bietet eine große Palette verschiedener Angebote, die im Jahr 1994 in höchst unterschiedlichem Ausmaß von der Bevölkerung genutzt wurden.

Vor dem Hintergrund der im Jahr 1994 beobachteten Besucherzahlen und Nutzungsprofile sollte durch Befragung der tatsächlichen und der potentiellen BAHIA - Kunden eine Markterhebung durchgeführt werden, die geeignet war, über

  • das Image des Erlebnisbades BAHIA

  • den (wahrgenommenen) Bedarf nach dessen Angeboten und

  • die empfundenen Defizite und Schwachpunkte dieser Angebote

in einer nach Zielgruppen gegliederten Bevölkerung Aufschlüsse zu vermitteln.

Einbezogen wurden dabei zwei verschiedene Erhebungswege:  

A. Persönliche Befragung der Gäste nach Verlassen des Bades

Diese Befragung wurde in zwei Phasen durch Studierende des Fachbereichs Wirtschaft Bocholt (jeweils 5 Interviewer) durchgeführt, um den bekannten saisonalen Schwankungen des Badegeschehens Rechnung zu tragen. Die "Sommerbefragung" erfolgte in den Monaten Mai und Juni 1995 und die "Winterbefragung"in den Monaten November und Dezember 1995. Insgesamt wurden 766 Gäste befragt, die im Rahmen eines systematischen Zufallsverfahrens beim Verlassen des Bades ausgewählt wurden.

B. Telefonische Befragung der 13-79jährigen Einwohner in einem Einzugsgebiet 50 km rund ums BAHIA

Die Telefon-Interviews erfolgten maskengeführt mit Hilfe einer aus Projektmitteln angeschafften, fachhochschuleigenen CATI-Anlage (computer assisted telephone interview). Interviewer waren wiederum Studierende des Fachbereichs Wirtschaft Bocholt (insgesamt 10). Während des Sommersemesters 1995 und des Wintersemesters 1995/96 wurden zusammengenommen 1.700 Personen interviewt (darunter 153 Niederländer). Die Auswahl erfolgte zweistufig und computergestützt:
1. Zufallsauswahl von Telefonnummern in den Vorwahlgebieten des Einzugsgebietes
2. Zufallsauswahl eines Haushaltsmitgliedes aus dem zur jeweiligen Telefonnummer gehörenden Haushalt

Die Ausschöpfungsquote der angewählten Telefonnummern betrug 64,4%. Ein Telefoninterview dauerte durchschnittlich 10:47 Minuten. Die Interviews wurden unmittelbar während des Gesprächs in den Computer eingegeben, auf Plausibilität geprüft, codiert und gespeichert.

Die statistische Auswertung erfolgte mit dem Softwarepaket SPSS (Statistical Package of Social Sciences). Die Interpretation wurde schließlich in Zusammenarbeit mit dem BAHIA-Bad und der Bocholter Bädergesellschaft vorgenommen. Auf der Basis der Erhebungsergebnisse ergaben sich Maßnahmen zur Verbesserung des Angebots sowie zur gezielten Erhöhung der Marktattraktivität.

Eine Anschlusserhebung mit nur leicht modifizierten Fragebögen wurde in der Zeitspanne vom 1. Dezember 1998 bis zum 30. September 1999 durchgeführt und vorrangig im Rahmen einer Trendanalyse ausgewertet.

Redaktionell verantwortliche Person nach § 18 Abs. 2 MStV:
Dekan des Fachbereichs, Prof. Dr. Peter Nalbach