Erster Energiediskurs

 - Politische Aspekte mit Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks -

Hauptrednerin der Auftaktveranstaltung Ende Januar war Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks. Sie zog eine Bilanz zur Situation nach der Pariser Weltklimakonferenz vom Dezember des vergangenen Jahres und wertete die Ergebnisse und Beschlüsse als Erfolg. Nach Aussage von Hendricks sei die Weltgemeinschaft diesmal handlungs- und auch einigungswillig gewesen. Einen Grund dafür sieht Hendricks auch darin, dass sich die sogenannte „Gruppe der 77“ klar zum Klimaschutz bekannt hat. „Hinter der Gruppe der 77 versteckten sich Länder, die heute keine Entwicklungsländer mehr sind, unter anderem auch China“, berichtet die Bundesumweltministerin. Die Kritik, Deutschland habe seine Vorreiterrolle in der Energiewende aufgegeben, sehe Hendricks nicht: „Wir sind Vorreiter und Vorbild für viele Länder. Erneuerbare Energien sind mehr als eine Nische. Klimaschutz hat große, wirtschaftliche Potenziale.“ Aus der Wirtschaftskrise sei Deutschland unter anderem durch die neuen „Klimaprodukte“ unbeschadet herausgekommen, so Hendricks weiter. Auf dem Verkehrssektor sei allerdings noch nicht viel passiert. Vieles sei zu teuer und man müsse bei der Entwicklung „noch einen Zahn zulegen.“ Auch sei die Energieeffizienz in vielen Bereichen noch ausbaufähig. Als Beispiel nannte Barbara Hendricks einen Betrieb, der 100.000 Euro in energieeffiziente Maßnahmen investierte und damit jährlich bis zu 75.000 Euro Kosten sparen konnte. Aufgefallen seien die Maßnahmen dem Energieversorger des Unternehmens. Der Betrieb, der dahin immer deutlich mehr verbrauchte, sparte nun Energiekosten mit gängiger, moderner Technik ein. Als „low hanging fruits“ (niedrig hängende Früchte) bezeichnete Hendricks die Maßnahmen des Unternehmens in wärmedämmende Maßnahmen und intelligente Steuerungstechnik. Auch hier sehe sie in Deutschland noch großes Potenzial.

Das zweite Thema des Tages widmete sich den Auswirkungen der Energiewende auf die Volkswirtschaft. Diesen Vortrag hielt Dr. Heinz-Josef Bontrup, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Recklinghäuser Abteilung der Westfälischen Hochschule und zugleich einer der Direktoren des Westfälischen Energieinstituts, Mitglied im Expertenrat der „Forschungsinitiative Nordrhein-Westfalen in Europa“ sowie Sprecher der Arbeitsgruppe „Alternative Wirtschaftspolitik“.

 

Weitergehende Informationen

Trikon Ausgabe 2/2016 S.21

 

Zweiter Energiediskurs

- Windkraft und intelligente Netze -

Prof. Wichtmann und Prof. Oberschelp vom Westfälischen Energieinstitut stellten eindrucksvoll die Entwicklungen am Institut von - im Alltag - atypischen Windkraft- und Generatortypen vor. Bestimmendes Thema war die Darstellung einer Windkraftanlage in der Ausführung eines H-Windrotors in kombinatiom mit einer Transversalflussmaschine als Generator.

Im Anschluss zeigte Dipl.-Ing. Thomas Krause ein Konzept zur Elektromobilität in dezentralen Netzen. In Zusammenarbeit mit einem Krankenhausverbund werden Anzätze für Ladestationen und Energieübertragungen entwickelt, untersucht und gestestet.

 

Dritter Energiediskurs

- Recklinghäuser Hochschulgespräche -

Die Recklinghäuser Hochschulgespräche berichteten über den Status quo der Energiewende, zeigten neue Erkenntnisse aus Wirtschaft, Gesellschaft und Technik und versuchen, einen Blick in die vorausschaubare Zukunft zu werfen. Als Experten begrüßte die Veranstaltung Prof. Dr. Michael Brodmann, Hochschulvizepräsident für Forschung und Entwicklung und Prof. Dr. Ralf-Michael Marquardt, der über Verteilungskämpfe infolge der Energiewende sprach. Weitere Fachleute waren Prof. Dr. Manfred Fischedick vom Institut für Klima, Umwelt und Energie in Wuppertal, der eine Bilanz über den derzeitigen Stand der Technik und ihre Herausforderungen zog, und Prof. Dr. Karl-Herbert Klug, der die potenzielle Rolle von Wasserstoff in der Energiewirtschaft erläuterte.

 

Weitergehende Informationen

Vortrag von Prof. Dr. Marquardt: "Verteilungskämpfe infolge der Energiewende"

Trikon Ausgabe 3/2016 S.16

 

Vierter Energiediskurs

- Pro und Kontra Infrarotheizungen -

Eingeleitet von Prof. Dr.-Ing. Timm Braasch und Prof. Dr.-Ing. Markus J. Löffler vom Westfälischen Energieinstitut, übernahm Dr.-Ing. Peter Kosack, TU Kaiserslautern, mit seinem Vortrag „Thermische Behaglichkeit mit Infrarotheizungen – aber energetisch richtig!“ die Pro-Seite und Dr. Reinhard Loch, Verbraucherzentrale NRW, mit seinem Vortrag „Heizen mit Strom – echte Alternative oder teurer Irrweg?“ den Contra-Part dieser Diskussionsrunde.

Aus physikalischer Sicht wärmen Infrarotheizungen in vergleichbarer Weise wie derzeit die hochsommerliche Sonne. Allerdings ohne Sonnenbrandgefahr. Zusammen mit anderen elektrisch betriebenen Heizungstypen stellen sie bei Nutzung ausschließlich regenerativer Energien die einzige Möglichkeit zur Raumbeheizung dar. Befürworter von Infrarotheizungen argumentieren mit deren Kosteneffizienz (z.B. im Vergleich mit den wieder zugelassenen Nachtspeicherheizungen) und mit deren CO2-Freiheit bei Verwendung ausschließlich regenerativer Energien. Die Gegner argumentieren mit deren kostenineffizienten Verbrauch an elektrischer, größtenteils mit umweltschädlichen Kohle- und Atomkraftwerken erzeugter Energie.

 

Weitergehende Informationen

Hier zum Vortrag von Dr. Kosack

Hier zum Vortrag von Dr. Loch

 

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Energiediskurse 5-8

 

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Michael Brodmann