Unerwünschte Irrwege
Barcelona/Gelsenkirchen. „Adware“ heißt die Schadsoftware, die jeden Internetnutzer treffen kann. „Das sind bösartige Programme, die sich auf Nutzerrechner schleichen und Webseiten oder Teile von Webseiten bei Nutzeraufruf verändern, überschreiben, fälschen“, so Tobias Urban, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand an der Westfälischen Hochschule in der Gelsenkirchener Fachgruppe Informatik. Er forscht an „Angriffsvektoren im Web“. Die Wirkung von Adware kann unterschiedlich sein. Sie überschreibt etwa Werbeanzeigen innerhalb der aufgerufenen Internetseite und lotst Nutzer so auf Internetseiten anderer Anbieter statt auf die Anbieterseite dessen, der ursprünglich die Anzeige geschaltet hatte. Oder er ersetzt Teile, in denen persönliche Angaben, etwa beim Internethandel, erfasst werden. Die Adware kann sogar unsichtbar Daten über den Nutzer sammeln, etwa auf welche Seiten er geklickt hat. „Solche Click-Streams werden dann später im Netz verkauft, ohne dass der Inhaber der Daten sein Einverständnis gegeben hat oder auch nur davon weiß“, erläutert Urban. Sein Vortrag zu diesem Thema auf der europäischen Forschungskonferenz zur Internetsicherheit in Barcelona hat dem Doktoranden den „Best Paper Award“ eingebracht, zusammen mit seinen Prüfern Prof. Norbert Pohlmann von der Westfälischen Hochschule, Prof. Dr. Thorsten Holz von der Ruhr-Universität Bochum sowie Dennis Tatang, der genau wie Urban wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand, allerdings an der Ruhr-Universität, ist.
Schützen kann sich der Nutzer gegen eingeschummelte Werbung etwa durch Werbeblocker. Die falsche Werbung wird dann nicht angezeigt. Das verhindert aber nicht, dass Adware Nutzerdaten abgreift, ohne dass es dem Nutzer auffällt. „Es bleibt daher immer ein Verlust von Privatsphäre und persönlichen Daten“, so Tobias Urban. Das beklemmende Wissen darum beweist die Bedeutung solcher Forschung zur Internetsicherheit.
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Autorin dieser Meldung: Barbara Laaser
Gemeinsam mit seinen Co-Autoren Dennis Tatang, Norbert Pohlmann, und Thorsten Holz erhielt Tobias Urban von der Westfälischen Hochschule eine Auszeichnung für den besten wissenschaftlichen Beitrag während der diesjährigen Esorics-Fachtagung zur Internetsicherheit in Barcelona. Im nächsten Jahr tagt die Esorics in Luxemburg. Foto: WH/BL, Abdruck honorarfrei im Zusammenhang mit Westfälischer Hochschule; Bild-Download für Redaktionen in der rechten Spalte: WH-18-133-InfG
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