Studierende der Westfälischen Hochschule sorgen für modernes Kochen nach Rezept und gewinnen Informatik-Preis
Gelsenkirchen. Das Kochen nach dem Kochbuch oder dem Rezeptzettel der Mutter ist von vorgestern, auch schon von gestern ist das Kochen nach dem Bildschirm von Smartphone oder Tablet. Der moderne Mensch trägt das Kochbuch am Handgelenk, davon sind Verena Schrader (25) und Alessandro Wawer (24), die an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen Medieninformatik studieren, überzeugt. Sie haben eine Armbanduhr für eine Kochanwendung programmiert, auf Moderndeutsch: Smartcooking auf einer Smartwatch. Die Smartwatch kommt handelsüblich aus dem Geschäft und bekommt das jeweils gewünschte Rezept vom Smartphone oder dem Tabletcomputer per Antippen eines Uhrsymbols. Danach darf gekocht werden. Damit die Hände frei und die Geräte sauber von Fettspritzern und Mehlstaub bleiben, wird das Rezept im Laufe des Kochvorgangs durch Bewegungen gesteuert: Auf- und Absenken des Handgelenks steuert das Rezept nach rechts und links, eine Drehbewegung steuert nach oben und unten. Und weil die Anwendung aus der modernen Welt der Rechner kommt, kann die App noch viel mehr als das Rezeptbuch früherer Tage, etwa die Umrechnung der Zutatenmengen auf eine gewünschte Anzahl von Essern. Die eingebaute Kochuhr vibriert, wenn die Garzeit rum ist.
Die Studenten haben im Rahmen eines Studienprojekts für Software und Medien den Prototyp der „SmartCookingApp“ entwickelt und auch gleich bei der Gesellschaft für Informatik zu einem Wettbewerb um Gebrauchstauglichkeit und Benutzer-Erlebnis neuer Programme eingereicht. Gesucht wurden dabei „innovative und coole Anwendungen für die neuen, kleinen Computer am Handgelenk, die Nutzen bringen, beeindrucken und außerdem noch Spaß machen“. Dabei stellten sie sich dem Wettbewerb anderer studentischer App-Entwickler aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Ihr Mut wurde belohnt: Auf der Tagung „Mensch und Computer“ erhielten sie in Aachen den ersten Preis in der Kategorie Bachelor. Gewonnen haben sie gemeinsam eine Geldprämie von 500 Euro. Von höherem Nutzwert ist wahrscheinlich die Siegerurkunde, die bei späteren Bewerbungen die Gelsenkirchener Studenten von anderen Bewerbern positiv unterscheidet. Noch gibt es die App nicht kommerziell. Also besser noch nicht den Küchenschrank ausräumen und alle Kochbücher wegschmeißen. Aber der Trend geht eindeutig zum „Rezept just in time“ aus dem Internet aufs Handgelenk.
Ihr Medienansprechpartner für weitere Informationen:
Prof. Dr. Andreas Heinecke, Campus Gelsenkirchen der Westfälischen Hochschule, Telefon (0209) 9596-788/790, E-Mail andreas.heinecke(at)w-hs.de
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Autorin dieser Meldung: Barbara Laaser
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