Neues Energiemanagementsystem mit Preis ausgezeichnet

Montag, 07. November 2016
Der diesjährige Energie- und Umweltpreis der Technologie-Einheit des Energieunternehmens Uniper (vormals E.ON Technologies) geht an den Gladbecker Johannes Boden. Boden hat sowohl sein Diplom als auch den Master-Grad an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen abgelegt und arbeitet zurzeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Hochschule. Den Preis erhält er für seine Masterarbeit über ein virtuelles Energiemanagementsystem.

Gelsenkirchen/Gladbeck/Herten. Die größte Herausforderung der Energiewende sei der Transport und die Speicherung erneuerbarer Energien. Eine Möglichkeit, diese Herausforderung zu bewältigen, wäre die Speicherung von Energie in Wasserstoff und deren Rückgewinnung durch Brennstoffzellen, ist auf den Seiten des Hertener Wasserstoff-Kompetenz-Zentrums zu lesen. Wie man diese Energieflüsse von der Erzeugung der Energie bis hin zur Nutzung einfacher und besser planen kann, hat Johannes Boden (33) in seiner Masterarbeit untersucht und dazu ein Simulationsprogramm entwickelt. Boden hat in Gelsenkirchen an der Westfälischen Hochschule zuerst „Angewandte Informatik im Maschinenbau“ studiert und mit dem Diplomgrad abgeschlossen. Anschließend machte er noch den Masterabschluss in „Energiesystemtechnik“, ebenfalls in Gelsenkirchen.
   In seiner Master-Abschlussarbeit bei Prof. Dr. Karl-Herbert Klug und Prof. Dr. Axel Oleff untersuchte und nutzte er Daten aus dem Wasserstoff-Kompetenz-Zentrum in Herten, um damit ein Simulationsprogramm für sein softwarebasiertes Energiemanagementsystem aufzubauen. Was in der Masterarbeit den Titel „Konzeption, Programmierung und Testbetrieb einer virtuellen Entwicklungsumgebung zur Optimierung wasserstoffbasierter Energiekomplementärsysteme“ trägt, ist nun als Ergebnis von über neun Monaten Arbeit funktionstüchtig. „Mit dem Simulationsprogramm habe ich nun die Möglichkeit, auf der Basis realer Daten und den verschiedenen eingesetzten Anlagekomponenten, ein Versorgungsnetz zu planen und zu simulieren“, beschreibt Boden das Ergebnis. „Ob nun eine Windkraft-, Fotovoltaik- oder Wasserkraftanlage als Energieerzeuger eingesetzt wird, ist egal. Entscheidend ist, wie viel an Energie erzeugt wird sowie der Verbrauch und welches Verhalten die unterschiedlichen Komponenten aufweisen. Aufgrund des Verhaltens wird entschieden, wie viel und welcher Speicher im System eingesetzt werden muss. Das können Batterien oder auch Elektrolyseure sein, die dann bei Bedarf überschüssige Energie speichern oder mit überschüssiger Energie Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufspalten, um später dann wieder mit Brennstoffzellen elektrische Energie zu erzeugen“, so Boden weiter. Mit dem „Energiemanagementsystem“ lassen sich die Vorgänge beispielsweise eines „Inselbetriebes“ simulieren. Inselbetrieb deshalb, da die Energieflüsse nicht etwa an ein bestehendes globales Stromnetz geknüpft sind, sondern ein eigenständiges Netz mit vielen Komponenten der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien bilden. Am besten sei jedoch noch immer die direkte Nutzung der erzeugten Energie, da deren Speicherung und Rückgewinnung immer mit Verlusten verknüpft ist, so Boden. Bevor allerdings etwas verloren geht, lohne sich die Umwandlung der Energie. Wie viel verloren gehen kann und wo, das kann sein System nun genau vorausberechnen.
   Für seine Master-Abschlussarbeit erhielt Johannes Boden den diesjährigen Energie- und Umweltpreis der Technologie-Einheit von Uniper mit Sitz in Gelsenkirchen. Überreicht wurde der mit 2.000 Euro dotierte Preis Ende vergangener Woche im Rahmen der jährlichen Absolventenfeier in den Studiengängen Versorgungs- und Entsorgungstechnik sowie Wirtschaftsingenieurwesen/Facility Management von Markus Bagert von Uniper Technologies.

Ihr Medienansprechpartner für weitere Informationen:
Prof. Dr. Karl-Herbert Klug, Campus Gelsenkirchen der Westfälischen Hochschule, Telefon (0209) 9596-166 oder 9596-197 (Dekanat), E-Mail karl.klug(at)w-hs.de

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Autor der Meldung: Michael Völkel

Der Gladbecker Johannes Boden (33) hat für seine Masterarbeit den Energie- und Umweltpreis 2016 der Gelsenkirchener “Uniper Technologies” erhalten. Den mit 2.000 Euro dotierten Preis bekam er im Rahmen der Absolventenfeier in den Studiengängen Versorgungs- und Entsorgungstechnik sowie Wirtschaftsingenieurwesen/Facility Management verliehen. Boden hat ein Energiemanagementsystem programmiert, das Energieflüsse realitätsnah simuliert. Foto: WH/MV Abdruck honorarfrei im Zusammenhang mit Westfälischer Hochschule; Bild-Download für Redaktionen in der rechten Spalte: WH-16-188-MbG_01

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