JPR auf Bauhaus-Exkursion

Donnerstag, 11. April 2019
Interesse für die Architektur, die unsere Gegenwart bestimmt. Ein Besuch in der Wiege der deutschen Demokratie. Der Schrecken der Nationalsozialisten, hautnah erlebt im KZ Buchenwald. Die Bauhaus-Fahrt unter Leitung von Professor Dr. Martin Liebig bewies, dass eine JPR-Exkursion mehr ist als nur Bier, Kneipe und Gelage.

„Die erste WhatsApp-Meldung des Busparkplatzes ist mir einen Gratis-Kaffee an der ersten Raststätte in Niedersachsen wert.“ Wie Studenten an einem Donnerstagmorgen motiviert werden müssen, um rechtzeitig am Bueraner Busbahnhof zur Abfahrt zu erscheinen, wusste Martin Liebig schon von der Bauhaus-Exkursion aus dem vergangenen Jahr. Und so stand die 37-köpfige Gruppe pünktlich und vollständig um 7.30 Uhr auf der Matte – vom zweiten bis zum achten Semester der komplette JPR-Querschnitt inklusive zweier Absolventen, Instituts-Mitarbeiter Marcus Rüddenclau, Corinna Dönges aus dem Hochschul-Dezernat fünf sowie der Medienproduktions-Professor selbst.

Die ersten Eindrücke der Exkursion sammelte die Reisegruppe schon gegen Mittag, als Busfahrer Georg bei Marienborn/Helmstedt die ehemalige deutsch-deutsche Grenze ansteuerte. Hohe Flutlichtmasten, sterile Abfertigungshallen, Muff: So richtig wohl fühlte sich JPR in der Gedenkstätte nicht. Auch das Reiseziel Dessau-Roßlau zeigte sich alles andere als herausgeputzt für das 100-jährige Jubiläum des Bauhauses: Halb verhängte Meisterhäuser, kreischende Sägen und Renovierungsarbeiten an dem von Walter Gropius geplanten Schulgebäude, dazu ein Führer mit der Sprechgeschwindigkeit eines Maschinengewehrs führten zum Studi-Fazit „underearthy“.

Die Laune ließen sich die angehenden Journalisten und PRler davon aber nicht verderben, JPR-Familien-Feeling kam spätestens beim gemeinsamen Grillen in der Jugendherberge auf. Mit einer unterhaltsamen Führung durch die Bauhaus-Meisterhäuser und einem Besuch der Siedlung Törten, bei der Martin Liebig wegen fehlendem Fachpersonal kurzerhand selbst die Führung übernahm, verabschiedete sich die Reisegruppe am nächsten Tag aus Sachsen-Anhalt in Richtung Weimar.

Mit der Sonne im Gesicht und der einen oder anderen skurrilen Geschichte von Busfahrer Georg im Gepäck ging es zur Wiege der ersten deutschen Demokratie. Im aus der Zeit gefallenen Hostel mit der größten nicht zusammenpassenden Bildersammlung der Stadt stimmte sich die Reisegruppe auf den Kneipen-Abend ein, bevor am nächsten Morgen der Bauhaus-Spaziergang mit zwei Studentinnen an der gleichnamigen Uni wartete. Die einhellige Meinung zu den geschliffenen Vorträgen der Guides: Bei JPR wäre das Duo ebenfalls sehr gut aufgehoben gewesen.

Die Parade in der Stadt anlässlich des Jubiläums sorgte dagegen für Kopfschütteln bei allen Rhein- und Nicht-Rheinländern. Unter anderem ein verstörender Papstauftritt ließ die Frage aufkommen: Ist das Kunst oder kann das weg?

Schwer zu ertragen war der letzte Punkt auf dem Programm der Exkursion, den sich die Studierenden für den Sonntagvormittag selbst ausgewählt hatten: Eine Besichtigung des KZ Buchenwald. Die eindrücklich erzählten Geschichten von Zwangsarbeit und planmäßig ausgeführtem Mord hinterließen bei der Reisegruppe Spuren – und bestärkten in der Haltung, auch als Journalisten und PRler dafür zu sorgen, dass es nie wieder zu solchen Verbrechen kommt.

Die Bauhaus-Exkursion unter Leitung von Professor Dr. Martin Liebig fand in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal statt.

Aufgrund von Personalmangel: Prof. Dr. Martin Liebig übernimmt die Führung kurzerhand selbst.

Im Zuschauerraum bekommen die Studierenden viele wichtige Informationen rund um Einrichtung und Aufbau der Bauhaus-Bühne.

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