Hacken erwünscht – IT-Wettbewerb für mehr Sicherheit im Netz
Gelsenkirchen. Jeden Tag erfahren wir, dass Dienste und Seiten im Internet, sogar unsere E-Mail-Konten gehackt werden können. Cyberkriminelle und Wirtschaftsspione sind erfolgreicher denn je. "Um dem entgegen zu wirken, brauchen wir mehr junge IT-Talente", fordert deshalb Prof. Norbert Pohlmann, Direktor des Instituts für Internet-Sicherheit (if(is)) an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen. "Wir suchen Experten von morgen, die Sicherheitslücken finden, bevor kriminelle Hacker sie für ihre Zwecke ausnutzen können. Laut aktuellen Hochrechnungen und Einschätzungen von Branchenexperten könnten in den nächsten vier Jahren bis zu 20.000 Stellen in der IT-Sicherheit entstehen. Besonders der Wandel in Alltag und Freizeit, hin zur immer weiter steigenden Digitalisierung, fordert stetig mehr Sicherheitsmechanismen, die nur von gut ausgebildeten Fachkräften effektiv und praktikabel umgesetzt werden können", so Pohlmann weiter.
Um die digitale Zukunft Deutschlands sicherer zu gestalten, tragen deshalb das Institut für Internet-Sicherheit und der Bundesverband für IT-Sicherheit die "Cyber Security Challenge Germany", kurz CSCG, aus. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert diesen IT-Nachwuchs-Wettbewerb und übernimmt damit gemeinsam mit Wissenschaft und Wirtschaft Verantwortung für die gesellschaftlich relevante Aufgabe, junge IT-Talente frühzeitig zu identifizieren, zu motivieren und zu fördern, um mit der fortschreitenden Digitalisierung in Deutschland sicher Schritt halten zu können. "Denn nur eine ständige Anpassung an den digitalen Fortschritt und eine gezielte Förderung des Know-hows führen zu einer Wettbewerbsfähigkeit im Sektor der IT-Security", ist sich Pohlmann sicher. Auch Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel schreibt deshalb dem deutschlandweiten Wettbewerb eine große Rolle in der Entwicklung der IT-Sicherheit unseres Landes zu: "IT-Sicherheit wird immer wichtiger. Wir müssen unsere Talente, die es an Schulen und Hochschulen zahlreich gibt, fördern und motivieren, damit wir den Fortschritt der Digitalisierung vorantreiben können. Die 'Cyber Security Challenge Germany' ist dafür eine ideale Plattform. Schließlich sollte der Grundstein für mehr IT-Sicherheit schon früh gelegt werden."
Die "Cyber Security Challenge Germany" gliedert sich in einen Online- und einen Vor-Ort-Wettbewerb: Gesucht werden Schülerinnen und Schüler und Studierende zwischen 14 und 30 Jahren, die Spaß an kniffeligen Aufgaben haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Teilnehmer bereits Erfahrungen im "IT-Security-Sektor" haben oder Neueinsteiger sind. Ab dem zweiten Mai 2016 können die Teilnehmenden "Online-Challenges" lösen. Wer dabei zu den Besten zählt, qualifiziert sich für das große Finale vom 26. bis zum 28. September in Berlin. Nicht nur tolle Sachpreise locken: Der Sieger hinterlässt eine ganz besondere Visitenkarte bei den führenden Unternehmen der IT-Branche. Personalentscheider großer Firmen begleiten den Wettbewerb und knüpfen erste Kontakte mit jungen Talenten. Wer in Berlin glänzt, qualifiziert sich damit für die "European Cyber Security Challenge" (ECSC) im November: Der Wettbewerb wird diesmal in Düsseldorf ausgetragen und bringt die besten Talente aus ganz Europa zusammen. Dort kämpfen dann mehrere Nationen um die europäische "Hacking-Krone". Alle Informationen zum Wettbewerb sowie die Teilnahmebedingungen und Zeitabläufe gibt es Netz unter: https://www.cscg.de/
Ihr Medienansprechpartner für weitere Informationen:
Prof. Norbert Pohlmann, Campus Gelsenkirchen der Westfälischen Hochschule, Telefon (0209) 9596-515, E-Mail norbert.pohlmann(at)w-hs.de
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Autorin der Meldung: Silvana Remmers, Institut für Internet-Sicherheit
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