Energieexperten und Bioniker der Westfälischen Hochschule stellen neue Ideen auf der Hannover-Messe vor

Mittwoch, 05. April 2017
Das Energieinstitut der Westfälischen Hochschule stellt auf der Hannover-Messe 2017 Entwicklungen angewandter Energiesystemtechnik auf dem Gemeinschaftsstand des Landes NRW vor. Zudem präsentieren Studierende des Bocholter Studiengangs Bionik Projektideen eines Kooperationsprojekts. Hannover-Messe, 24.04. bis 28.04.2017, Halle 27, Stand E40: Gemeinschaftsstand des Landes Nordrhein-Westfalen, Energieinstitut. Halle 2, Stand A01: Gemeinschaftsstand Biokon, Studiengang Bionik der Westfälischen Hochschule.

Gelsenkirchen/Bocholt/Hannover. In den vergangenen Jahren hat sich die Energiegewinnung in Deutschland zu Gunsten der erneuerbaren Energieträger verschoben. Durch neue Entwicklungen in der Energiespeicherung und der Energieumwandlung kann die regenerative Stromerzeugung immer effizienter und damit unabhängig von den durch Klima und Wetter vorgegebenen Produktionszeiten genutzt werden. Das Energieinstitut der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen befasst sich seit vielen Jahren mit Speicher-Lösungen und zeigt auf der diesjährigen Hannover-Messe die neueste Entwicklung eines Hochdruck-Elektrolyseurs. Mit dieser Technik kann überschüssig erzeugte Energie, beispielsweise aus Windkraft oder Solaranlagen, Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff aufspalten. In einem Hochdruck-Elektrolyseur-Prototyp ist das bereits unter 50 Bar Betriebsdruck möglich. Ein solcher Druck ist nötig, damit der gewonnene Wasserstoff sofort in das Erdgasnetz eingespeist werden kann. „Dadurch kann auf energie- und kostenintensive Gasverdichtungsstufen, um auf den üblichen Erdgasnetzdruck zu kommen, verzichtet werden“, beschreibt Pit Podleschny, Mitarbeiter des Westfälischen Energieinstituts, die Einspeisungsmöglichkeit. „Der erzielte Elektrolyseurwirkungsgrad liegt bei etwa 75 Prozent“, erläutert Podleschny. Etwa 25 Prozent benötige man für den Umwandlungsprozess. „Power to Gas“ heißt die Technik im Fachjargon und meint die Umwandlung elektrischer Energie in Gas, aus dem später wieder Strom wird.
   Neu ist ein Prüfstand mit zwei Prüfplätzen. Dort können zwei Hochdruck-Elektrolyseure parallel erprobt werden. Derzeit testen die Mitarbeiter des Energieinstituts Elektrolyseure mit unterschiedlichen Betriebsdrücken auf demselben Prüfstand. Der neue Doppelprüfstand erhöht die Kapazität deutlich und verkürzt dadurch die Entwicklungszeiten. „Mit dem neuen Prüfstand nähern wir uns zugleich dem Industrie-Standard für die Prüfung in der industriellen Fertigung“, beschreibt Podleschny das Entwicklungsziel.
   Mathias Winter, Student im Bocholter Studiengang Bionik, stellt auf der Hannover-Messe in einem Vortrag ein Gemeinschaftsprojekt mit einer Bocholter Baufirma vor, in dem es vorwiegend um das Bionikthema „Leichtbau“ geht. Leichtbau spielt in der Technik eine immer größere Rolle. Insbesondere gilt dies für die Architektur. Hier können aufgrund von Materialeinsparung die Kosten für Konstruktion und Wartung deutlich reduziert werden. In Zusammenarbeit mit der Bocholter Firma Hüls Baukonzepte konzipierten Bocholter Bionik-Studierende verschiedene „bionische“ Leichtbaupavillons. Unter anderem wurden Seeigel, Diatomeen – mikroskopisch kleine, einzellige Algen – und der Gießkannenschwamm als biologisches Vorbild für den Aufbau eines Bionik-Pavillons verwendet.
   Darüber hinaus entstanden bei dem Projekt Beleuchtungs- und Belüftungsideen nach naturnahen Vorbildern. Bionik-Student Toni Lober stellt dazu eine Beleuchtungsidee vor. Unter dem Titel „Bionische Begegnung – Pavillon im Lichtspiel“ hält er einen Vortrag, bei dem der Leuchtkäfer „Photinus carolinus“, umgangssprachlich als „Glühwürmchen“ bekannt, eine entscheidende Rolle spielt. Was Bionik für Unternehmen im Produktionsprozess bieten kann, erfahren Besucherinnen und Besucher in einem Vortrag von Prof. Dr. Heike Beismann. Unter dem Motto „Bionik für die Industrie – von der Ausbildung bis zur Standardisierung“ liefert Beismann passende Informationen rund um das Thema „Bionik“.

Ihre Medienansprechpartner für weitere Informationen:
Elektrolyseur: Prof. Dr. Michael Brodmann, Campus Gelsenkirchen der Westfälischen Hochschule, Telefon (0209) 9596-828, E-Mail michael.brodmann(at)w-hs.de
Bionik: Prof. Dr. Heike Beismann, Campus Bocholt der Westfälischen Hochschule, Telefon (02871) 2155-944, E-Mail heike.beismann(at)w-hs.de

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Um Ihnen als Medienvertreter eine unmittelbare Berichterstattung zu ermöglichen, laden wir Sie herzlich ein, uns auf einem der Messestände in Hannover zu besuchen:
Hannover-Messe 2017
Montag, 24.04.2017 bis Freitag, 28.04.2017,
Öffnungszeiten täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr,

Halle 27, Stand E40, Messegelände, 30521 Hannover.
Gemeinschaftsstand des Landes Nordrhein-Westfalen mit dem Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz in Zusammenarbeit mit den Entwicklungsgruppen „EnergieRegion.NRW“, „EnergieForschung.NRW“ sowie der „EnergieAgentur.NRW“. Die Projektkoordination hat das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes NRW.

Halle 2, Stand A01 (Gemeinschaftsstand Biokon), Studiengang Bionik in Bocholt,
Dienstag, 25.04.2017, 12:30 bis 13.00 Uhr Vorträge von Prof. Dr. Heike Beismann (Bionik für die Industrie – von der Ausbildung bis zur Standardisierung), Mathias Winter (Bionische Leichtbaukonstruktionen – leicht dank richtiger Anordnung) und Toni Lober (Bionische Begegnung – Pavillon im Lichtspiel), Halle 2, Stand C02, „Forum tech transfer“.

Wir würden uns sehr freuen, eine Vertreterin oder einen Vertreter Ihrer Redaktion auf der Messe begrüßen zu dürfen. Als Ansprechpartner auf dem Stand stehen Ihnen Pit Podleschny, Dr. Ulrich Rost, Jeffrey Roth oder Dr. Florian Wirkert für das Westfälische Energieinstitut sowie die Bionik-Studierenden Mathias Winter und Toni Lober gerne zur Verfügung.




Autor der Meldung: Michael Völkel

Die Mitarbeiter am Westfälischen Energieinstitut (v.l.n.r.) Dr. Florian Wirkert, Pit Podleschny, Jeffrey Roth und Dr. Ulrich Rost zeigen auf der diesjährigen Hannover-Messe unter anderem die Weiterentwicklung der Hochdruck-Elektrolyseur-Technik und deren Innenleben (Maßstabsmodell in der Mitte). Mit einem Elektrolyseur kann der zuvor durch Wasserspaltung erzeugte Wasserstoff direkt ins Erdgasnetz eingespeist werden. Zudem ist im Hintergrund ein neuer Prüfstand zu sehen, auf dem zwei Prüfplätze parallel betrieben werden können. Damit will das Energieinstitut sich dem industriellen Standard nähern und die Kapazität der Prüfmöglichkeiten deutlich steigern.
Foto: WH/MV, Abdruck honorarfrei im Zusammenhang mit Westfälischer Hochschule; Bild-Download für Redaktionen in der rechten Spalte: WH-17-49-WEI

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