Chancen und Konflikte der Stammzellenforschung: Öffentlicher Vortrag an der Westfälischen Hochschule Recklinghausen

Freitag, 31. Mai 2024
Die Stammzellenforschung birgt das Potenzial, bahnbrechende medizinische Fortschritte zu ermöglichen, wird aber gleichzeitig von einer bioethischen Debatte begleitet. In seinem öffentlichen Vortrag zum Thema „Bioethik“ erläutert Dr. Christian Hiepen die ethischen Reibungspunkte bei der Forschung mit menschlichen Stammzellen und geht dabei insbesondere auf induzierte pluripotente Stammzellen ein.

Recklinghausen. Mit modernen stammzellbasierten Technologien kann man heute Krankheiten wie Alzheimer oder Diabetes ganz neu behandeln. Besonders die moderne Pharmaindustrie und klinische Ansätze zur personalisierten Biomedizin nutzen Stammzellen, um schnell und effektiv neue Medikamente und Therapieansätze zu entwickeln. So haben Stammzellen zum Beispiel das Potenzial, beschädigtes Gewebe zu ersetzen und Organe zu regenerieren. Dies umfasst die Behandlung von Erkrankungen wie Herzinfarkten, Schlaganfällen und Diabetes. Aber auch in der Krebstherapie oder bei neurologischen Erkrankungen sowie in der Ursachenforschung können Stammzellen eingesetzt werden. Der Einsatz von embryonalen Stammzellen ist jedoch ethisch umstritten. Eine Alternative bietet die moderne induzierbare pluripotente Stammzelltechnologie.

Im Gegensatz zu embryonalen Stammzellen bieten induzierte pluripotente Stammzellen, die aus menschlichen Zellen gewonnen werden, eine vielversprechende Alternative. Bei dieser Technologie kann aus der kleinsten Zellspende eines erwachsenen Menschen, beispielsweise einer Haut- oder Blutprobe, eine unbegrenzte Menge an Stammzellen im Labor reprogrammiert und gezüchtet werden. Diese verhalten sich wie embryonale Stammzellen und können dann für Laborversuche in jegliches menschliche Gewebe kultiviert werden. Jedoch gilt es auch hier, sich mit neuen ethischen Fragestellungen auseinanderzusetzen. So muss die wissenschaftliche Forschung Stammzellspenderinnen und -spender in den Fokus stellen und für Mechanismen der Transparenz und Wahlfreiheit sorgen.

Der Vortrag von Vertretungsprofessor Dr. Christian Hiepen widmet sich den verschiedenen bioethischen Aspekten der Stammzellenforschung und erlaubt es der interessierten Bevölkerung Denkanstöße zu modernen Fragen der medizinischen Forschung und Entwicklung zu geben. Ziel ist es auch, das Verständnis für die bioethischen Herausforderungen unserer Zeit zu erweitern und einen offenen und konstruktiven Austausch zu fördern. Im Anschluss an den Vortrag gibt es eine Diskussionsrunde, an der sich alle Teilnehmenden gern beteiligen können.

Veranstaltungsdetails

Thema: Bioethik – Ethische Herausforderungen der Forschung mit menschlichen Stammzellen

Referent: Dr. Christian Hiepen

Datum: 05. Juni 2024

Uhrzeit: 16:00 Uhr

Ort: Westfälische Hochschule Recklinghausen, Hörsaal C, August-Schmidt-Ring 10, 45665 Recklinghausen

Studierende und Lehrende anderer Fachbereiche aber auch Beschäftigte der Hochschule und die interessierte Öffentlichkeit sind herzlich dazu eingeladen. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere öffentliche Vorträge im Bereich der Bioethik sind ebenfalls bereits geplant: Am 21.06. referieren Studierende in drei Vorträgen über die bioethischen Dimensionen von pflanzlicher Gentechnik, gentechnisch erzeugten Fleischersatzprodukten sowie über Sterbehilfe.

Ihr Medienansprechpartner für weitere Informationen:

Dr. Christian Hiepen, Campus Recklinghausen der Westfälischen Hochschule,

Telefon: 02361 915-532

E-Mail: Christian.Hiepen(at)w-hs.de

Kleines Röhrchen mit Stammzellen über einem Behälter mit flüssigem Stickstoff.

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