Auf der Suche nach dem besseren Menschen

Donnerstag, 21. Juni 2018
Molekularbiologische Methoden im Erbgut der Menschen schüren Hoffnung und machen zugleich Angst. Ein öffentlicher Vortrag an der Westfälischen Hochschule in Recklinghausen will mit Mythen und Fantasien aufräumen und stattdessen erleuchtende Schlaglichter auf die Möglichkeiten und Grenzen moderner Genforschung werfen: Montag, 2. Juli 2018, 17:30 Uhr, Hörsaal C in Gebäude B am Hochschulstandort August-Schmidt-Ring 10 in 45665 Recklinghausen.

Recklinghausen. Als Mendel die Vererbungsregeln für die Blütenfarbe von Erbsen erforschte, hatte er es noch vergleichsweise leicht gegenüber den modernen Zeiten der Molekulargenetik. Denn damals beschrieb Mendel ein Kennzeichen, von dem er annahm, dass es von nur einem einzigen Gen verursacht wird. Inzwischen hat die Molekulargenetik Tausende menschlicher Gene identifiziert und von vielen deren Wirkweise ganz oder teilweise aufgeklärt. Heute weiß man daher, dass die meisten Merkmale nicht nur von einem Gen abhängen, an dem man mal eben die molekulare Schere ansetzen könnte, um Menschheitsgeißeln wie Krebs, Alzheimer oder Diabetes auszumerzen, sondern vieles hängt vom Zusammenspiel zahlreicher Gene und von ihren Umsetzungen in Wirkstoffe ab. Mancher schlussfolgert bereits daraus, dass die Molekulargenetiker in diesem Datenwust gar keine biologisch relevanten Zusammenhänge erkennen können. Andere hoffen weiterhin darauf, dass moderne Wissenschaft jeden Wunsch nach dem idealen Menschen wird erfüllen können: langes Leben bei bester Gesundheit. Und wieder andere fürchten, dass angewandte Genetik dazu führen wird, den gläsernen Menschen wirtschaftskonform zum idealen Arbeiter oder standhaften Soldaten zu formen oder ihn  für Krankenkassen und Polizei vorhersagbar zu machen.
   Prof. Dr. Andreas Beyer von der Hochschulabteilung Recklinghausen will Licht ins Dunkel bringen und erläutert, was Neuro- und Biotechnologien schon können, was sie wollen, was sie aus seiner Sicht dürfen und was nicht. Dabei wird er auch darauf eingehen, ob es so etwas wie die „Baby-Wunsch-Maschine“ geben kann, bei der Vater und Mutter im Internet  anklicken, welche Haarfarbe, welche Augenfarbe das Kind haben soll, wie sportlich es mal wird oder ob es bei seiner Geburt ein Musik-Gen mit auf die Welt bringt, das es nicht zum Badewannensänger werden lässt, sondern zum nächsten kleinen Mozart.

Ihr Medienansprechpartner für weitere Informationen:
Prof. Dr. Andreas Beyer, Campus Recklinghausen der Westfälischen Hochschule, Telefon (02361) 915-482, E-Mail andreas.beyer(at)w-hs.de

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Neuro- und Biotechnologien auf der Suche nach dem „optimierten“ Menschen
Hochschulstandort August-Schmidt-Ring 10 in 45665 Recklinghausen,
Montag, 02.07.2018, 17:30 Uhr, Hörsaal C in Gebäude B.

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Autorin dieser Meldung: Barbara Laaser

Molekularbiologisch optimierte Reproduktionsgenetik: Möglich oder nicht? Erlaubt oder aus ethischen Gründen verwerflich? An der Westfälischen Hochschule in Recklinghausen klärt ein Vortrag von Molekularbiologie-Professor Dr. Andreas Beyer, wie Neuro-Enhancement und Bio-Engineering den Menschen verändern könnten. Foto: WH/BL, Abdruck honorarfrei im Zusammenhang mit Westfälischer Hochschule; Bild-Download für Redaktionen in der rechten Spalte: WH-18-92-BioR

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