Qualität lässt sich nicht in Klicks messen
Gelsenkirchen. In vielen Studiengängen folgt der Theorie die Praxis. Prof. Dr. Katharina Heimeier (39) dreht das bewusst um: „Wir wollen in unserem neuen Studiengang journalistische Profis ausbilden, die sich mit den Herausforderungen und Möglichkeiten der Digitalisierung auskennen und diese auch nutzen“, sagt sie. Und dazu gehöre für sie zuerst die Praxis. Aus ihrer Sicht ist es wichtig, dass junge Journalistinnen und Journalisten das Handwerk lernen. Das heißt: alle Fakten zusammentragen, alle Seiten hören und zumindest versuchen, die andere Position nachzuvollziehen. „Man sieht im Moment – gerade in den sozialen Medien – viel Meinung und Haltung, aber nicht zwingend mehr Recherche und Dialog“, sagt Heimeier. Journalisten müssten sich aktuell Diskussionen über „false balance“ und „fake news“ stellen. Das erfordere nach Einschätzung von Heimeier die Fähigkeit, seine eigene Arbeit zu reflektieren, einzuordnen und eben auch kritisch zu sehen. Die immer größer werdende Konkurrenz im Internet setzt die Verlage unter Druck. Heimeier will daher auch an Finanzierungsmodellen arbeiten, die Qualitätsjournalismus ermöglichen: „Qualität lässt sich nicht in Klickzahlen messen“, sagt sie.
Katharina Heimeier ist in Ostwestfalen geboren und aufgewachsen, hat Journalistik an der Dortmunder Universität studiert und dort auch promoviert. Ihre Doktorarbeit beschäftigte sich mit den Eigentümer-Strukturen von Zeitungsverlagen. Während des Studiums und danach war sie für mehrere Zeitungen und Zeitschriften als freie Mitarbeiterin tätig und arbeitete bei der Deutschen Presse-Agentur (dpa) und dem WDR.
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Prof. Dr. Katharina Heimeier, Institut für Journalismus und Public Relations der Westfälischen Hochschule, Telefon (0209) 9596-881, E-Mail katharina.heimeier(at)w-hs.de
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