Millionenfach bewährt
Recklinghausen. Ursprünglich hat Prof. Dr. Sebastian Schlösser-Kranzusch in Göttingen Physik studiert und sich bei seiner Doktorarbeit damit beschäftigt, wie man mit laserinduzierten, extrem kurzwelligen Strahlen die immer kleiner werdenden Computerchips belichten kann. Sein Erfolgserlebnis dabei war, dass es nicht nur wissenschaftlich interessant und wissenserweiternd war, sondern so erfolgreich, dass die optische Industrie seine neu dafür entwickelte Kamera direkt in die Produktion übernahm. Möglicherweise hat Schlösser-Kranzusch an dieser Stelle zum ersten Mal den süßen Nektar der Industrietauglichkeit von Forschung geleckt, egal, sie sollte ihn nie wieder verlassen. 15 Jahre lang arbeitete er, nachdem er zunächst noch industrienahe Forschungsvorhaben an der Universität geleitet hatte, bei Volkswagen und arbeitete sich vom technischen Entwickler über verschiedene Karrierestufen bis zum Assistenten eines Bereichsleiters und schließlich zum Leiter der Entwicklungsabteilung für elektrische Komponenten empor: „Für mich war das ein Traumjob, da er Technik, Wirtschaftlichkeit, Führung und Verwaltung kombinierte.“ Aber er versuchte sich an der „AutoUni“ in Wolfsburg auch in der Lehre. Damit war die Weiche gestellt, sich als Professor an die Hochschulabteilung Recklinghausen der Westfälischen Hochschule berufen zu lassen. Sein Lehrgebiet: Mechatronik. Das ist die Kombination aus Mechanik und Elektronik sowie Informatik. „Und das“, so Professor Dr. Sebastian Schlösser-Kranzusch, „fordert von den Studierenden, immer einen Schritt weiter zu denken, denn diese Sachgebiete wollen vernetzt zusammengedacht und in sinnvolle Algorithmen gebracht werden, damit das elektronische Bauteil in der Industriepraxis mechanisch funktioniert und elektronisch gesteuert werden kann.“
Die ersten sechs Monate seiner Professur konnte Schlösser-Kranzusch noch in den bisherigen Mustern der Wirtschaftsingenieurstudiengänge in Recklinghausen lehren. Ab dem kommenden Wintersemester steigt er dann in das System der jetzt startenden reformierten Studiengänge ein. Der Fachbereich hat alle Studiengänge überarbeitet und bietet jetzt nicht mehr zwei, sondern gleich sechs Studiengänge aus dem Themenfeld von Autos, Verkehr, Transport und Logistik. „Der bisherige Bachelor- und der aufbauende Masterstudiengang haben eher generalistisch auf sehr viele Berufsfelder vorbereitet“, so Dekan Prof. Dr. Guido Mihatsch. „Jetzt trennen wir vom ersten Semester an in einen Studiengang, der sehr techniknah an der Nahtstelle von Entwicklungstechnik und Wirtschaft zum Ingenieurabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen führt, und zwei weitere Studiengänge, die näher an der Anwendung als der technischen Entwicklung sind.“ Hier wird Schlösser-Kranzusch vor allem tätig: „Die Studierenden sollen bei ihrem Abschluss gelernt haben, den Balanceakt zwischen technischer Faszination und wirtschaftlich vernünftigen Preisen zu meistern. Dann haben sie beste Chancen, in der Industrie erfolgreich zu sein.“
Hobbys hat er auch: Sport, Geschichte, aber vor allem Autos. Sowohl Oldtimer als auch Zukunftsvisionen wie das sich autonom steuernde Auto. Wer verfolgt, wie heftig über das fahrerische Können beim Einparken diskutiert wird, versteht, wenn Schlösser-Kranzusch sagt: „Das ist komplex und muss lange und intensiv durchdacht werden, bis es technisch auch wie von allein geht.“ Eins ist sicher: Langweilig wird es bei ihm bestimmt nicht.
Ihr Medienansprechpartner für weitere Informationen:
Prof. Dr. Sebastian Schlösser-Kranzusch, Campus Recklinghausen der Westfälischen Hochschule, Telefon (02361) 915-420, E-Mail sebastian.schloesser-kranzusch(at)w-hs.de
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Autorin dieser Meldung: Barbara Laaser
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