Frauen in MINT
Gelsenkirchen/Bocholt/Recklinghausen. Rund 9.000 Studierende – etwa 40 Prozent sind Frauen - studierten im Wintersemester 2020/2021 an der Westfälischen Hochschule, die in Gelsenkirchen, Bocholt und Recklinghausen mit knapp 60, vor allem technisch-ökonomisch ausgerichteten Studiengängen fit macht für den Fortschritt. Bei den sogenannten MINT-Fächern liegt der Frauenanteil bei 30 Prozent oder auch deutlich darunter. Das soll sich weiter ändern. Um die weitere Entwicklung nicht dem Zufall zu überlassen, hat die Gleichstellungsbeauftragte Alina Zickmann gemeinsam mit der Stabsstelle Hochschulkommunikation diese Initiative gestartet. Sie sind überzeugt: Persönliche Beispiele und Vorbilder lassen den Funken am besten überspringen. Für dieses Ziel waren hausintern übrigens schnell tatkräftige Mitstreiterinnen gefunden – und das nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera: Mit Dreh, Schnitt, Gestaltung und Texterstellung für die neue Website haben fünf angehende Bachelor-Absolventinnen des Studiengangs „Journalismus und PR“ – einem Studiengang mit signifikantem Frauenüberschuss – zugleich ihr Praxisprojekt bestanden.
Längst sind MINT-Studiengänge keine ausschließlichen Männerdomänen mehr, bekennen sich mehr und mehr Frauen ganz selbstbewusst zu ihrer noch immer unüblichen Ausbildungswahl. Neun von ihnen bietet die neue Website „Frauen-in-MINT.de“ der Westfälischen Hochschule nun eine eigene virtuelle Plattform. „Wie viel MINT steckt in dir?“ – Diese Frage haben die jetzigen Protagonistinnen für sich längst und eindeutig beantwortet. In Kurzvideos und zahlreichen begleitenden Social-Media-Posts erzählen acht Studentinnen und eine Professorin von ihrer Schulzeit, ihrer Begeisterung für ihr Fach oder aus ihrem heutigen Alltag. Und natürlich sind auch Tipps für potenzielle Nachfolgerinnen dabei.
Während in den meisten MINT-Fächern Frauen noch nach wie vor eine Minderheit darstellen, hat es der am Bocholter Standort der Westfälischen Hochschule angebotene, bundesweit sehr seltene Studiengang „Bionik“ mit durchschnittlich etwa 40 Prozent Frauen zu einem deutlich ausgeglicheneren Geschlechterverhältnis gebracht. Als Dekan des Fachbereiches wagt Prof. Martin Maß, selbst Physiker, einen Erklärungsversuch. Seines Erachtens sei es gerade die besondere Mischung aus natur- und ingenieurwissenschaftlichen Bestandteilen, die junge Frauen anspreche. Hier studiert Sophie Dagenbach. Sie erzählt aus ihren Erfahrungen: „Wenn ich sage, ich studiere Bionik, kommt oft: Oh, ein untypisches Feld für eine Frau!“ Trotzdem stand für sie ihr beruflicher Werdegang bereits zu Schulzeiten fest.
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