Zahlungsbereitschaft von Bauherren von Energieplus- und Niedrigenergiehäusern für integrierte Elektromobilität (ZABENEM)

Problemstellung und Ziel

Um Energieplushäuser zu bauen, reicht es nicht Solarzellen oder Windräder auf dem Dach zu installieren. Vielmehr ist eine gute Wärmeisolierung einzubauen und der Stromverbrauch durch unterschiedlichste Maßnahmen zu reduzieren. Jüngst wurden neben den Energie-Plus-Häusern 2007 und 2009 auch Energie-Plus-Häuser mit integrierten Elektromobilitätslösungen vom BMVBS vorgestellt.

Im Hinblick auf die Einführung von nachhaltiger Elektromobilität stellt sich erstens die Frage, ob diejenigen, die in Niedrigenergiehäuser oder Energieplushäuser zu investieren bereit sind, zugleich bereit sind
• in Elektroautos zu investieren und
• den Energieverbrauch im Bereich der Automobilität zu senken.

Zweitens stellt sich die Frage,
• welche konkrete Zahlungsbereitschaft Bauherren für ein ergänzendes Elektromobilitätskonzept aufweisen und
• welche Konzepte dann am Markt platziert werden können.

Methode

Im Projekt ZABENEM werden Bauherren zunächst gebeten, die wesentlichen Merkmale Ihres Pkws zu beschreiben. In einem Experiment werden sie dann gebeten, zwischen je einem Pkw mit konventionellem, einem mit hybridem und einem mit reinem Elektroantrieb zu wählen. Dabei werden die Ausprägungen der Merkmale der Pkw, z.B. der Kaufpreis, der Energieverbrauch, die Höchstgeschwindigkeit oder die Reichweite, in Anlehnung an den vorhandenen Pkw generiert. So kann die Kaufwahrscheinlichkeit in Abhängigkeit der Merkmalsausprägungen der Pkw bestimmt werden.

Teilt man zudem die Bauherren gemäß der Energieeffizienz ihrer Häuser in Gruppen (z.B. nach KfW-Effizienzhaus-Standards), kann für jede dieser Gruppen der Zusammen-hang zwischen den Merkmalsausprägungen der Pkw und der Kaufwahrscheinlichkeit spezifisch bestimmt werden.

Erwartete Ergebnisse

Im Ergebnis lässt sich für jede Gruppe der Bauherren die Kaufwahrscheinlichkeit für Hybrid- bzw. Elektroautos bestimmen. Damit kann die Hypothese getestet werden, dass Bauherren von Energieplus- und Niedrigenergiehäusern die höchste Kaufwahrscheinlichkeit aufweisen. Darüber hinaus kann die Hypothese getestet werden, dass diese Bauherren zudem eine signifikant höhere Kaufwahrscheinlichkeit für kleinere und damit energiesparende Elektroautos aufweisen. Können diese beiden Hypothesen bestätigt werden, ließen sich Energieplus- und Niedrigenergiehäuser bereits in der Planung kostengünstig für entsprechende Elektroinstallationen vorbereiten, auch wenn Elektroautos erst in der näheren Zukunft mit technisch verbesserten, preiswerteren Batterien angeboten und von den Bauherren gekauft werden.

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Dekanat FB Ingenieur- und Naturwissenschaften