Freshers meet Poschmann
Der lange Tisch im Obergeschoss des Gelsenkirchener Restaurants Hugo I. ist bereits gedeckt und die Weingläser schimmern im Kerzenlicht, die alten Dielen knarzen und aus der Küche weht ein verheißungsvoller Duft. In diesem Ambiente treffen die Master-„Freshers“ ihren „Pro“, wie das Format im Programm der Orientierungswoche heißt. Doch vor den Lohn haben die Götter des Ruhrgebiets bekanntlich den Stau gesetzt. Und deshalb trifft Wolf-Dieter Poschmann erst zeitgleich mit den bereits bestellten Speisen ein.
Poschmann – den einen als das ehemalige Gesicht des aktuellen Sportstudios, den anderen als Stimme des Computerspiels FIFA aus Kindheitstagen bekannt – signalisiert den neuen Mastern sofort: „Ihr könnt mich alles fragen!“ Die Studierenden wollen zuallererst wissen, wie Poschmann vor wenigen Wochen die olympischen Spielen in Rio erlebt hat. Ist die Stimmung bei Olympia wirklich so einzigartig? (Ja) Ist Usain Bolt so cool, wie er sich gibt? (Absolut) Und wie geht man als Journalist mit den aktuellen Dopingskandalen um? Der ehemalige Leichtathlet gibt zu, dass er andere Sportevents, wie zum Beispiel internationale Fußballturniere, bevorzugt. Denn im olympischen Dorf gelten für den Kontakt zwischen Journalisten und Sportlern äußerst strenge Regeln. Bei Europa- und Weltmeisterschaften im Fußball hingegen sind die Sportler nahbarer. Generell ist es laut Poschmann in den vergangenen Jahren schwieriger geworden, mit Profisportlern in Kontakt zu treten.
Denn jeder Athlet wird heute von Managern betreut, die für sich und ihre Schützlinge das Beste aus der Popularität herausholen wollen. „Die Berater versuchen permanent, uns Journalisten zu beeinflussen“, erläutert der 65-Jährige. Gleichzeitig ist ein enger und guter Kontakt zur Beraterszene aber wichtig, um bekannte Sportler in die Sendungen zu holen.
Poschmann, der nach den diesjährigen olympischen Spielen seine Karriere beendete, kennt also auch die andere Seite des Geschäfts, die die angehenden Kommunikationsmanager besonders interessiert. „Um Sportler in Deutschland erfolgreich zu vermarkten, ist ein guter Draht zur BILD-Zeitung unerlässlich.“ Man sollte sich außerdem so früh wie möglich ein großes Netzwerk aufbauen.
Ein Tipp, den die Master-Studierenden beherzigen werden. Den Grundstein für ihr eigenes Netzwerk aus Kontakten in die Kommunikationsbranche konnten sie an diesem besonderen Abend der „O-Woche“ legen: Wolf-Dieter Poschmann ist für die Master des Kommunikationsmanagements ab sofort jederzeit per Mail erreichbar.
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