32. Jahrestagung der Vereinigung der Hochschullehrer für Wirtschaftsrecht
Zu ihrer 32. Jahrestagung trafen sich vom 30. Mai bis 1. Juni 2024 am Fachbereich Wirtschaftsrecht der Westfälischen Hochschule rund 40 Professoren und Professorinnen für Wirtschaftsrecht aus dem gesamten Bundesgebiet. Diese sind in der Vereinigung der Hochschullehrer für Wirtschaftsrecht (vdhfw) zusammengeschlossen, um den fachlichen und didaktischen Austausch hochschulübergreifend zu fördern.
Die diesjährige Tagung stand unter dem Thema „Nachhaltigkeit und Recht“. Nach der Begrüßung durch den Dekan Prof. Dr. Axel Roßdeutscher befassten sich die ersten Vorträge mit dem Ausbau der Windenergie. Prof. Dr. Marcel Raschke, Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung NRW, erläuterte in diesem Zusammenhang die Bedeutung der „Deutschlandgeschwindigkeit“ für den Windenergieausbau. Der Vortrag von Prof. Dr. Christian Schrader, ehemals Hochschule Fulda, beschäftigte sich mit der Sonderabgabe im Artenschutz zur Beschleunigung des Ausbaus erneuerbarer Energien.
Im Zeichen der Nachhaltigkeit ging es im Anschluss zu Fuß in die Innenstadt von Recklinghausen, wo Stadtführungen durch die Altstadt und ein Abendessen den ersten Tag beendeten.
Am zweiten Tagungstag begrüßte der Präsident der Westfälischen Hochschule, Prof. Dr. Bernd Kriegesmann, die Tagungsteilnehmer mit einem eindrücklichen Statement zur zunehmenden Regulierung gesellschaftlicher Fragestellungen. Prof. Dr. Andreas Rühmkorf, Westfälische Hochschule, brachte den Teilnehmern sodann die aktuellen Entwicklungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes nahe. Prof. Dr. Katharina Gelbrich, Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig, betrachtete das Thema Nachhaltigkeit aus der Sicht der Verbraucher und zeigte neuere Entwicklungen von der Ökodesignverordnung bis hin zum Reparaturrecht für Verbraucher auf. Mit der Frage, ob das Nachhaltigkeitsrecht ein neues Rechtsgebiet ist, beschäftigte sich ein weiterer Vortrag von Prof. Dr. Andreas Rühmkorf.
Nach dem Besuch der Mensa beschloss Prof. Dr. Kai Litschen, Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel, den zweiten Tagungstag mit der arbeitsrechtlichen Frage, wie ausgewählten Fachkräften in Forschung und Entwicklung im Sinne einer nachhaltigen Personalentwicklung die Chance gegeben werden kann, in unterschiedlichen Unternehmen tätig zu sein. Ein Besuch auf der Halde Hoheward gab den Teilnehmern nicht nur einen Einblick in die Transformation des Ruhrgebiets von der Industrie hin zur grünen Stadt, sondern auch einen wunderbaren Ausblick über das Ruhrgebiet von Recklinghausen bis hin zur Lippe und zum Gasometer in Oberhausen.
Den dritten Tag der Tagung eröffnete Frau Christiane Timmer, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Vestischen Sparkasse Recklinghausen, und erörterte, welche Risiken und Strategien sich für eine dem Gemeinwohl verbundenen örtlichen Sparkasse in Bezug auf nachhaltiges Wirtschaften ergeben. Den Abschluss der Vortragsreihe gestaltete der Vizepräsident für Nachhaltigkeit und Internationales der Westfälischen Hochschule, Herr Prof. Dr. André Latour. In seinem Vortrag erläuterte er die Nachhaltigkeitsstrategien der Westfälischen Hochschule.
Die Tagung hat den Teilnehmern zahlreiche Aspekte des Themas „Nachhaltigkeit und Recht“ aufgezeigt und zum fachlichen Austausch über die Zeit der Tagung hinaus angeregt. Der Staffelstab wurde an die Kollegen der HSVN - Kommunale Hochschule Niedersachsen weitergereicht, die im nächsten Jahr vom 19. bis 21. Juni 2025 die 33. Tagung der Hochschullehrer/innen für Wirtschaftsrecht ausrichten werden.