FM-Branche - Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Facility Management-Branche

Auftraggeber: Deutscher Verband für Facility Management e.V. - GEFMA

Zeitraum: 2009 - 2014 

 

Bislang existiert keine verlässliche Einschätzung zur volkswirtschaftlichen Bedeutung der Facility Management-Branche. Die Gründe liegen auf der Hand: Zum einen besteht in der FM-Szene bislang trotz der guten Aufklärungsarbeiten der GEFMA nur vordergründig Einigkeit darüber, was man unter Facility Management wirklich versteht. Bei den zahlreichen Analysen bezüglich des FM-Marktes beginnen Missverständnisse daher oft schon im Begrifflichen. Zunächst ist also zu fragen, wie das facettenreiche Feld des Facility Managements ein- oder abzugrenzen ist. Darüber hinaus gibt es bis heute kein originäres statistisches Material zum FM. Selbst dem Statistischen Bundesamt können keine Informationen zum FM entlockt werden, weil sich diese Branche nicht in die bestehenden Wirtschaftszweig-Klassifikationen pressen lässt. Primärstatistische Erhebungen in der Form von Unternehmensbefragungen sind schon aufgrund des diffusen Begriffsverständnisses schwierig. Um die Bedeutung des Facility Management festzumachen, können nur - sofern überhaupt vorhanden - bestehende Quellen wie Branchenstatistiken aus den einzelnen Teilsegmenten der FM-Branche mühsam zusammengetragen werden, um sich parallel dazu die verbleibenden weißen Flecken dieses Branchenteppichs mit intelligenten Annäherungen zu erschließen. Das Institut für angewandte Innovationsforschung (IAI) e.V. an der Ruhr-Universität Bochum hat sich im Auftrag des GEFMA Deutschen Verbandes für Facility Management e.V. und gesponsert von HSG Zander, Piepenbrock, WISAG, BayernFM, Hochtief FM und CWS-boco der Aufgabe angenommen, die o.g. Lücke zu schließen. Die Ergebnisse wurden im Januar 2010 anlässlich eines Pressegespräches zur Facility Management Messe 2010 bei der Deka Immobilien GmbH in Frankfurt am Main vorgestellt.

Im Jahr 2014 wurden diese Zahlen aktualisiert. Eine Bruttowertschöpfung von 130 Mrd. Euro macht die unternehmensintern und von Dienstleistern am Markt erbrachten Facility Services zu einer Stütze des Wirtschaftslebens. Mehr als 5% des Bruttoinlandsprodukts werden hier erwirtschaftet. Und: Die Branche wurde auch in jüngster Vergangenheit ihrem Ruf als Jobmotor gerecht. Als Arbeitgeber bietet sie Millionen Beschäftigten einen zukunftssicheren Arbeitsplatz. Mittlerweile ist gut jeder zehnte Erwerbstätige im Facility Management tätig.

Dies besagt der von IAI und GEFMA herausgegebene FM-Branchenreport 2014. Die aktualisierte Neuauflage der 2010 erstmals publizierten Erhebung bestätigt: Das Facility Management ist eine der Schlüsselbranchen und Stützen der deutschen Wirtschaft! Was vor vier Jahren noch viele Beteiligte außerhalb und innerhalb des Facility Managements erstaunt und überrascht hat, wird nun nachdrücklich untermauert. "Im Berichtszeitraum erlebte Deutschland mit einem historischen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes im Jahr 2009 die stärkste Rezession der Nachkriegszeit. Seitdem ist die Entwicklung in nahezu allen Wirtschaftsbereichen von Aufholeffekten geprägt, manche Bereiche rutschten sogar weiter ins Minus. Die Facility Management-Branche war hier mit jährlichen Wachstumsraten von knapp 4 Prozent eine mehr als stabilisierende Stütze der gesamten wirtschaftlichen Entwicklung", so Prof. Dr. Markus Thomzik, Forschungsprofessor am IAI.

Veröffentlichungen:

Thomzik, M.; Striewe, F.; Knickmeier, A.: FM-Branchenreport - Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Facility Management-Branche, hrsg. von IAI und GEFMA, ISBN 978-3-928854-276, Bochum 2010.

Thomzik, M.: FM-Branchenreport - So groß wie die Chemieindustrie, in: Immobilien Zeitung, 01. Oktober 2009, S. 1 u. 2. 

Thomzik, M.; Muth, R.: "Kaum zu fassen", Volkswirtschaftliche Bedeutung von FM, Interview, in: Der Facility Manager, 14. Jg., Juli/August 2007, S. 15-17.