Techno-ökologische Maßnahmenbewertung zur Steigerung der Lebensdauer (repair, re-use, remanufactur) - Es3R

Im Zuge der angestrebten Energiewende in Deutschland kommt es zu einem verstärkten Ausbau von dezentralen Energiesystemen zum Bereitstellen von elektrischer und Wärmeenergie in Quartieren. Dabei werden zum Bereitstellen von elektrischer und Wärmeenergie überwiegend Neuanlagen verbaut, welche dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. Altanlagen dagegen werden nur selten auf ihre Wiederverwendung geprüft und technisch aufgerüstet. Dieses Vorgehen ist aus ökonomischer Sicht zwar nachvollziehbar, sorgt aber für eine geringere Ausschöpfung des ökologischen Potenzials.

Zukunft Bau Forschungsförderung

Im Rahmen des vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen geförderten Forschungsvorhabens „Techno-ökologische Maßnahmenbewertung zur Steigerung der Lebensdauer (repair, re-use, remanufactur) – Es3R“ werden bis Anfang 2026 die Möglichkeiten zur Reduktion der Umweltbelastung untersucht, welche durch die Komponenten der Energiesysteme während ihres Lebenszyklus (Produktion, Betrieb und Recycling) verursacht werden. Hierzu werden Maßnahmen identifiziert und bewertet, welche zu einer Verlängerung der Lebensdauer der jeweiligen Systemkomponenten führen. Der Fokus der Betrachtung liegt dabei auf den in Quartieren verbauten Energiesystemen und deren Komponenten. Besonders hervorzuheben sind dabei die Systeme der Wärmepumpen, Batteriespeicher sowie Photovoltaik-Anlagen. Für eine Verknüpfung des Projektes mit der Praxis wurde zu Beginn des Forschungsvorhabens ein Projektbeirat gegründet, der die Ergebnisse nachhaltig in die Branche transferiert. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die Ergebnisse in Form einer Nachhaltigkeitsbetrachtung gezielt in die Branche zu transferieren.

Darstellung eines Quartierausschnits mit 3 Gebäuden und den Energiesystemen Photovoltaik, Wärmepumpe und Batteriespeicher
Wandel der Energieversorgung zu dezentralen Energiesystemen in Wohnquartieren. Abbildung: WH/Martin Gertz

Gemeinsam zu mehr Nachhaltigkeit beim Einsatz von Energiesystemen in Quartieren

Unter diesem Motto fand das erste Treffen des Projektbeirats Anfang 2024 an der Westfälischen Hochschule statt. Dabei diskutierten die Teilnehmenden über die Energieversorgung in Wohnquartieren. Vertreten waren die Projektpartner mit ihrer jeweiligen Expertise in den Bereichen Quartiersverwaltung, Photovoltaik, Batterietechnologie und Wärmepumpen. Gemeinsam wurde der praxisrelevante Rahmen für das Projekt erarbeitet. An diesen "Leitplanken" werden nun die Forschungsstudien durchgeführt. Im Rahmen des Projekts sind bis zum Projektende im Jahr 2026 weitere Treffen des Projektbeirats in Gelsenkirchen geplant. Zum Abschluss des Projekts ist eine gemeinsame Veranstaltung geplant, um die Ergebnisse und deren Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit und Energieversorgung in Wohnquartieren zu präsentieren.

 

Gruppenfoto der Teilnehmer des ersten Treffens des Projektbeirats.
Teilnehmer des ersten Treffens des Projektbeirats v.l.: Prof. Dr. Ralf Holzhauer, Dr. Klaus Rammert-Bentlage, Felix Uthoff, Dr. Nils Wieczorek, Ulrich Thomas, Niklas Heidemann, Niklas Vöckel, Hannes Brandner, Luca Heidemann, Martin Wilke, Gerwin Schweppe, Martin Gertz. Abbildung: WH/Verena Roßa
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Dekan FB1, 14.09.2023