Stipendien für Bachelor-Arbeit an der USP São Paulo

Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes ist Thaís Roque (25) bereits. Jetzt hat die Deutsch-Brasilianerin zusätzlich einen Förderpreis der Stiftung der Familie Klee (Frankfurt) erhalten. Mit ihm geht sie für ein Semester in die Universitätsklinik von São Paulo, um neue Behandlungsmethoden für Krebstumore zu erforschen.

Gelsenkirchen, Januar 2013. Noch ist Thaís Roque (25), Sechst-Semester-Studentin der Mikro- und Medizintechnik an der Westfälischen Hochschule, in Gelsenkirchen. Ende Juli geht sie jedoch im Rahmen eines internationalen Forschungsprojektes der Westfälischen Hochschule für ein halbes Jahr an die Universität von São Paulo (USP) in Brasilien, um an der dortigen Universitätsklinik an Krebstumoren zu forschen und daraus ihre Abschlussarbeit zum Bachelor der Wissenschaften zu schreiben. Möglich macht das ein Förderpreis, der jährlich von der Stiftung der Frankfurter Familie Klee ausgelobt wird und der dem Anliegen des 2002 verstorbenen Stifters Gerhard Klee folgend Arbeiten und Projekte fördert, die es durch eine neuartige Kombination medizinischer und technischer Kenntnisse ermöglichen, Krankheiten zu heilen, ihre Therapien zu verbessern oder die Auswirkungen der Krankheiten zu mildern.

Thaís Roque wird an der USP in São Paulo an einem Projekt von Prof. Dr. Waldemar Zylka arbeiten, nämlich an der Modellierung des Wachstums und der Therapie von Tumoren arbeiten. Als Ergebnis werden Bilder erzeugt, aus denen Tumorradien oder Tumorstrukturen beobachtet und analysiert werden können. Ziel ist es, für jeden Patienten eine individuelle, genau auf ihn abgestimmte Tumortherapie zu finden.

Thaís Roque wurde in São Paulo geboren und kam als Sechzehnjährige der Liebe wegen nach Deutschland: Ihre Mutter hatte einen Deutschen geheiratet und nahm die Tochter mit nach Europa. Nach Abitur und einer Banklehre begann sie 2009 das Studium der Mikro- und Medizintechnik an der Westfälischen Hochschule und wurde Anfang 2011 als Stipendiatin in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen.

Im Wintersemester 2011/2012 war sie bereits einmal in Brasilien im Rahmen einer Kooperation der Westfälischen Hochschule mit der staatlichen Universität von São Carlos. Aufgrund ihres zweisprachigen Werdegangs und der binationalen Stationen in ihrem Leben ist sich Thaís Roque der Unterschiede zwischen Deutschland und Brasilien zwar sehr bewusst, kann sie jedoch gleichzeitig souverän überbrücken: Gute Zeichen für eine internationale Karriere, gestartet in Gelsenkirchen.

(c) Textaauszüge aus Trikon, 1/2013, 14-15;Artikel im Wortlaut