Universitätsklinikum Charité nutzt Gelsenkirchener Handhygiene-Monitoring-System IHMoS

Donnerstag, 06. Januar 2011
In der Charité in Berlin wurde das intelligente Handhygiene-Monitoring-System (IHMoS) in Betrieb genommen. V.l.n.r.: Prof. Dr. Petra Gastmeier (Direktorin des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin), Prof. Dr. Udo Jorczyk (Fachhochschule Gelsenkirchen), Dr. Justus Hilpert (Oberarzt und Leiter der Intensivstation), Dr. Doris Weitzel-Kage (Institut für Hygiene und Umweltmedizin).

System zur Verbesserung der Krankenhaushygiene.

 

 

Gelsenkirchen/Berlin. Nachdem das „Intelligente Handhygiene Monitoring System“ (IHMoS) bereits seit mehreren Monaten im St. Marien-Hospital in Mülheim a. d. Ruhr im Einsatz ist und auch auf der diesjährigen Medizintechnikmesse Medica auf große Resonanz stieß, wurde es nun auf einer Intensivstation in der Berliner Charité installiert. Zusammen mit Prof. Dr. Petra Gastmeier, Direktorin des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin in der Charité, wurde die Installation des Systems geplant und nun erfolgreich abgeschlossen. Die durch IHMoS gewonnenen Daten sollen dem Institut helfen, den Zusammenhang zwischen der Händedesinfektion und nosokomialen Infektionen genauer zu evaluieren.

IHMoS ist ein Monitoringsystem für Desinfektionsmittelspender im Krankenhaus, welches in der Fachhochschule Gelsenkirchen entwickelt wurde. Es dient der Dokumentation der Händehygiene in Krankenhäusern, indem die Betätigungen aller Spender separat erfasst werden.

In Deutschland treten ca. 500.000 Krankenhausinfektionen im Jahr auf. Die Folgen können Lungenentzündungen, Wundinfektionen oder Blutvergiftungen sein. In rund 40.000 Fällen führen diese zum Tod. Es sollte daher im Interesse des Krankenhauses liegen, die Einhaltung der Händehygiene zu erhöhen, denn nicht zuletzt führt dies auch zu einer Kostenreduktion für die Klinik.

Nach Angaben des ECDC (European Centre for Disease Prevention and Control) kann die Zahl der nosokomialen Infektionen durch bessere Überwachungssysteme um 20 bis 40 Prozent reduziert werden. Im Gegensatz zu bisherigen Beobachtungsmethoden werden durch IHMoS kontinuierlich und über beliebig lange Zeiträume Spenderbetätigungen aufgezeichnet. Die direkte, automatische Erfassung erlaubt dabei eine quantitative Beurteilung der Händedesinfektion und vermeidet gleichzeitig einen Beobachtereffekt.

Zur Installation von IHMoS werden Sendemodule in die Spender implementiert. Vorhandene Spender können in der Regel nachgerüstet werden. Für mehrere Sendeeinheiten ist nur ein zentraler Empfänger notwendig. Dieser sammelt Daten der Desinfektionsmittelspender und leitet sie mithilfe des internen Krankenhausnetzwerkes an einen zentralen Auswertecomputer oder das Krankenhausinformationssystem (KIS) weiter.

 

Ihr Medienansprechpartner für weitere Informationen:

Prof. Dr. Udo Jorczyk, Fachbereich Physikalische Technik der Fachhochschule Gelsenkirchen, Telefon (0209) 9596-584, Telefax (0209) 9596-760, E-Mail: udo.jorczyk(at)w-hs.de

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