Medizintechnik-Absolventin der Westfälischen Hochschule macht ihren Master an der Uni in Heidelberg

Mittwoch, 07. August 2013
Bald wird Zehra Kalkan (23) von Herten nach Heidelberg umziehen. Kalkan hat gerade ihr Bachelor-Studium mit der Studienrichtung Medizintechnik an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen erfolgreich abgeschlossen und setzt nun noch ein viersemestriges Masterstudium an der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg obendrauf.

Gelsenkirchen/Herten. Ein bisschen Zeit zum Packen bleibt der Hertenerin Zehra Kalkan (23) noch. Im September wird die "frisch gebackene" Medizintechnik-Absolventin der Westfälischen Hochschule einen weiteren Schritt in ihrer noch jungen Karriere machen. Denn dann startet der Master "Biomedical Engineering" an der Ruprecht-Karls-Universität-Heidelberg, für den sich Kalkan auf der Basis ihres Gelsenkirchener Abschlusses erfolgreich beworben hat. Das Studium wird komplett in englischer Sprache sein. Doch auch hierfür ist Zehra Kalkan bereits gut gerüstet. Während ihres Bachelor-Studiums an der Westfälischen Hochschule arbeitete Kalkan an einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit, das zwischen der Abteilung Physikalische Technik und der Abteilung "Mechanical Engineering and Mechatronics" an der schottischen Partneruniversität in Dundee startete, und festigte so bereits ihre Sprachkenntnisse in Englisch.

Zehra Kalkan besuchte in Herten zunächst die Hauptschule, wechselte nach dem Hauptschulabschluss aber an das städtische Gymnasium in Herten, um später studieren zu können. "Es war wirklich hart, denn ich musste viele Wissenslücken und Stoff kompensieren", berichtet Kalkan von ihren Erfahrungen mit den unterschiedlichen Schulformen. "Die Eltern haben mich immer unterstützt. Nun bin ich froh, dass ich diesen Schritt gemacht habe. Zum Glück gibt es viele Mathematikbegabte in unserer Familie, sodass mir die Fächer Physik und Mathematik leicht fielen", erzählt Kalkan mit einem Lächeln. 

Ursprünglich wollte Zehra Kalkan Medizin studieren, hätte aber aufgrund des erforderlichen Numerus clausus (NC) auf einen Studienplatz warten müssen. Während des Wartens wurde sie auf den Studiengang der Mikro- und Medizintechnik an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen aufmerksam und bewarb sich dort. "Zum Glück", wie sie jetzt selbst sagt. Ihre Vorliebe für Mathematik und Physik konnte sie dort ebenfalls gut gebrauchen. 

Die Bachelor-Abschlussarbeit von Kalkan widmet sich der Krebsforschung. Sie untersuchte die zeitlichen Abhängigkeiten und Erholungsphasen von krankem und gesundem Gewebe. Denn nicht jeder Tumor ist gleich. "Die Auswertungen und Ergebnisse einer solchen Grundlagenforschung können in eine Software für einen individuellen Strahlentherapieplan einfließen", erläutert Zehra Kalkan, "denn bisher wurden beispielsweise Lungentumore immer gleich behandelt, obwohl nicht jeder Patient oder Tumor gleich ist. Mein Ziel ist es, einen besseren Wirkungsgrad für eine schonende Behandlung zu erreichen."

Gemeinsam mit Professor Dr. Waldemar Zylka, der Kalkan betreute, hat sie ihre Arbeit für die Dreiländertagung der "Deutschen, Schweizerischen und Österreichischen Gesellschaft für Biomedizinische Technik" im September in Graz eingereicht und wurde angenommen. Dort wird Zehra Kalkan nun die Ergebnisse ihrer Bachelor-Arbeit einem Fachpublikum vortragen. "Im Bachelor-Studiengang 'Physikalische Technik' an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen bieten wir den Studieninteressenten die Studienrichtungen 'Medizinische Technik' und Mikrotechnik bei derzeit sehr guten Berufschancen. Alle unsere Studiengänge haben keinen NC und keine Studiengebühren", berichtet Zylka über die Ausbildungsmöglichkeiten für Einsteiger in Gelsenkirchen. Das Masterprogramm 'Mikrotechnik und Medizintechnik' passte für Kalkan allerdings nicht, da sie sich auf Radioonkologie spezialisieren wollte. "Sonst wäre ich bestimmt in Gelsenkirchen geblieben", so Zehra Kalkan.

Im Gegensatz zu Gelsenkirchen muss Kalkan in Heidelberg allerdings Studiengebühren bezahlen: Rund 10.000 Euro kosten die vier Semester zuzüglich der Unterkunft und dem Lebensunterhalt. Zehra Kalkan bemüht sich bereits jetzt parallel um einen Studienkredit und auch um ein Stipendium.

 

Ihr Medienansprechpartner für weitere Informationen:

Prof. Dr. Waldemar Zylka, Campus Gelsenkirchen der Westfälischen Hochschule, Fon (0209) 9596-579 oder 9596-513 (Dekanat), Fax (0209) 9596-701, E-Mail waldemar.zylka(at)w-hs.de

 

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