Fachhochschule diskutiert die Ethik klinischer Studien am Menschen

Dienstag, 18. Januar 2011
Medizinische Eingriffe am Menschen zur Untersuchung neuer Medikamente oder Impfstoffe werfen immer auch ethische Fragen auf, ob sie mit der Würde des Menschen zu vereinbaren sind. An der Fachhochschulabteilung Recklinghausen wird kommenden Montag darüber öffentlich diskutiert

Fachhochschule diskutiert die Ethik klinischer Studien am Menschen

 

 

Gelsenkirchen. Von einem unlösbaren Problem handelt eine öffentliche Vorlesung an der Fachhochschulabteilung Recklinghausen: Im Rahmen der kontinuierlichen Beschäftigung mit Fragen der Bioethik geht am kommenden Montag, 17. Januar 2011 eine öffentliche Veranstaltung der Frage nach der ethischen Beurteilung klinischer Tests am Menschen nach. Zwar gibt es offizielle ethische Richtlinien über solche medizinischen Eingriffe am Menschen zur Untersuchung ihrer Auswirkungen auf den Körper. Dazu gehören etwa die Freiwilligkeit, die Risikominderung, die Privatsphäre und die unabhängige Kontrolle. Trotzdem bleibt es immer schwierig, der menschlichen Würde und dem medizinischen Fortschritt gleichzeitig gerecht zu werden. Eigentlich bleibt es unmöglich. Dabei steht dem möglichen Nutzen für viele beispielsweise durch die Entwicklung neuer Impfstoffe oder die Prüfung neuer Medikamente das Risiko der menschlichen Probanden gegenüber. Sie könnten gefährliche Nebenwirkungen erleiden, als Mitglied einer Kontrollgruppe nur ein Plazebo bekommen und daher gar nicht behandelt werden oder zumindest nicht die theoretisch bestmögliche Behandlung erfahren. Wissenschaftstheoretisch stellen sich die Verteidiger der Nützlichkeit auf den Standpunkt, dass der Vorteil für viele den möglichen Nachteil für einzelne überwiegt. Der Philosoph Kant dagegen stellt das Wohlergehen des Individuums über alles und fordert kategorisch dessen Beachtung. Vortrag und Diskussion wurden von drei Studentinnen vorbereitet: Alexandra Wolf, Tanila Doerbecker und Anika Gonsberg, studieren im dritten Semester molekulare Biologie und haben sich zur Vorbereitung über wissenschaftliche Literatur kundig gemacht sowie durch Diskussionen mit ihren Professoren Angelika Loidl-Stahlhofen und Andreas Beyer.

 

Ihre Medienansprechpartnerin für weitere Informationen:

Prof. Dr. Angelika Loidl-Stahlhofen, Recklinghäuser Fachbereich Physikalische Technik der Fachhochschule Gelsenkirchen, Telefon (02361) 915-545 oder 915-443 (Dekanatssekretariat), Telefax (02361) 915-633, E-Mail angelika.loidl(at)w-hs.de

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