Markus Kiryc - Student | kooperative Promotion
Abgeschlossener Studiengang
Abschlussjahr
2014
Zitat
"Das Studium ist wie ein großes Puzzlebild. Man nimmt sich ein Projekt vor, man fängt an. Durch jedes Puzzleteil - welches mal schneller, mal langsamer gefunden wird - entsteht irgendwann das Gesamtwerk."
Frage 1 - Warum haben Sie sich damals dazu entschieden an der Westfälischen Hochschule (ehemals Fachhochschule Gelsenkirchen) zu studieren?
"Womöglich - wie bei vielen jungen angehenden Studenten - lag es zunächst daran, dass die FH Gelsenkirchen wohnungsnah gelegen und verkehrstechnisch gut angebunden war. Vor allem aber hat sie einen passenden technischen Studiengang (Bachelor Maschinenbau, 2008) angeboten. Was genau „passend“ bedeutet, muss jeder für sich im gleichen Maße reflektieren, genauso wie die Frage, warum es für sich besser sein kann ein Studium zu beginnen, anstelle bspw. einer Ausbildung. Für mich bedeutete „passend“, ein klassisches Studium mit einigen Inhalten aus einer klassischen Ausbildung zu kombinieren. Nicht nur Bücherwissen vermittelt zu bekommen, sondern das Wissen auf eine praktische Anwendung übertragen und mit dieser auch in abgewandelter Form verbinden zu können. Das nämlich bietet die FH: die Anwendung im Vordergrund, Fallbeispiele aus der Praxis oder praktische Experimente im Laborpraktikum. Eine von vielen Erwartungen an das Studium, die im Nachhinein übertroffen wurden, so dass ich mich anschließend an das Bachelorstudium für den Master und auch den kooperativen Doktor an der gleichen FH entschied."
Frage 2 - Welche Erfahrung während Ihrer Studienzeit wird Ihnen immer in Erinnerung bleiben?
"Neben den üblichen und größtenteils erfreulichen Studienerfahrungen, die wohl an keinem Studenten vorbeigehen, waren für mich gemeinsame Studienprojekte des Maschinenbaus außerhalb der FH sehr prägend. Eine Zielstellung, einige Vorgaben und sonst nichts. Das Spannende dabei war, eigene Kreativität mit dem bisher erworbenen Wissen zu kombinieren - in der Hoffnung, dass zum Schluss im wahrsten Sinne des Wortes nichts „um die Ohren“ fliegt. Der Mehrwert des Ganzen - den man oft erst später realisierte - war, dass das beste Lernen aus den eigenen Fehlern ist, also “learning by doing“ und dass der Wurm fast immer im Detail steckt. „Man sollte nie den gleichen Fehler zwei Mal machen, denn die Auswahl ist groß“."
Frage 3 - Wie haben Sie den Berufseinstieg nach dem Studium erlebt?
"Während und nach dem Studium war für mich eine vorrübergehende Anstellung im Fachbereich Maschinenbau sehr bedeutend, um das Gelernte möglichst wissenschaftlich und vor Ort umzusetzen. Einerseits konnte ich dies bereits während des Studiums als studentische Hilfskraft aber auch danach als wissenschaftlicher Mitarbeiter über Forschungsprojekte und über die Hochschullehre realisieren. Der eigentliche Berufseinstieg erfolgt nach der Promotion."
Frage 4 - Welchen Ratschlag würden Sie jetzigen oder zukünftigen Studierenden mit auf den Weg geben?
"Gerade die Ingenieurstudiengänge sind dafür bekannt, einem viel Durchhaltevermögen, Frusttoleranz und Disziplin abzuverlangen. Vieles erscheint auf dem Studienweg sehr unklar, missverständlich und nicht zu gebrauchen, sodass oft Zweifel an der eigenen Entscheidung aufkommen, das Richtige zu tun. Das ist aber ganz normal, oft ging es mir nicht anders, stets motiviert und überzeugt an der Sache zu bleiben. Nach vielen Jahren kann ich jedoch mit Gewissheit sagen: Das Studium ist wie ein großes Puzzlebild. Man nimmt sich ein Projekt vor, man fängt an. Durch jedes Puzzleteil - welches mal schneller, mal langsamer gefunden wird - entsteht irgendwann das Gesamtwerk. Je mehr Puzzleteile richtig gelegt werden, desto klarer sieht man das Gesamtbild, obwohl jedes Teil an sich, nicht immer klar zu erkennen, geschweige denn leicht zuzuordnen ist. Ähnlich ist es im Studium. Meistens kann man viele Inhalte erst im weiteren Prozess des Studiums klarer zuordnen. Man stellt fest, dass vieles oft unerwartet aber notwendigerweise zusammenhängt. Es muss nicht immer alles sofort und im Ganzen verstanden werden. Etwas noch nicht zu verstehen und Lücken zu haben, ist ein Teil des Lernprozesses. Wichtig ist dabei, manches Unverständliche im Studium zunächst hinnehmen zu können, zu hinterfragen und dann zu einem anderen Zeitpunkt zu verstehen, aber niemals aufzugeben. Entscheidend ist nicht die hierfür benötigte Zeit, sondern die Qualität, die man eigenmächtig an sich selbst und an das Studium - wie beim Kauf des Puzzlebildes - von Anfang an setzen sollte."
Frage 5 - Welche drei Worte beschreiben die Westfälische Hochschule (ehemals Fachhochschule Gelsenkirchen) am besten?
"Anwendungsorientiert, kompetent und persönlich."
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